Microsoft will mit seinen gestern vorgestellten Surface-Tablets angeblich nur Gerätehersteller animieren, Windows-8-Tablets auf den Markt zu bringen – ähnlich wie es Google mit seinen Nexus-Geräten macht. Dieser Meinung ist zumindest Acer-Gründer Stan Shih. Tatsächlich habe Microsoft kein Interesse daran, Tablet-PCs unter seinem Namen zu verkaufen, zitiert ihn das taiwanischen Branchenportal Digitimes.
„Sobald sie ihren Zweck erfüllt haben, wird Microsoft keine weiteren Modelle mehr anbieten“, führte Shih aus. Hersteller, die eigene Geräte auf Basis von Windows 8 entwickeln, sollten Microsoft Absichten positiv sehen, da sie von seinem Marketing profitierten.
Dem Acer-Gründer zufolge hat Microsoft keinen Grund, Hardware zu verkaufen, weil dies deutlich weniger Gewinn bringt als die Lizenzierung seiner Software-Produkte. Zudem sieht er bei der Vermarktung eigener Tablets viele Probleme auf Microsoft zukommen, darunter Produktionsmanagement, Vertrieb und Wartungsservice nach dem Verkauf.
Shihs Einschätzung von Microsofts Tablet-Strategie ist offensichtlich positiv. Ein etwas kritischerer Blick zeigt jedoch, dass Microsoft Tablets unter seinem Markennamen anbietet, um besser mit Apple und Googles Android konkurrieren zu können. Zugleich untergräbt der Softwarekonzern mit seinen Surface-Modellen PC-Hersteller, die weitgehend ohne Vorwarnung jetzt nicht nur untereinander sondern auch mit Microsoft selbst konkurrieren müssen.
Dell äußerte sich dennoch optimistisch: „Microsoft ist ein wichtiger Partner für Dell, und wir gehen davon aus, eine ganze Reihe Windows-8-Tablets zu liefern“, heißt es in einer Antwort auf eine E-Mail-Anfrage. LG kündigte hingegen an, seine Tablet-Entwicklung vorerst auf Eis zu legen und sich auf Smartphones zu konzentrieren.
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