Ticketplattform Eventbrite nimmt Betrieb in Deutschland auf

Das kalifornische Unternehmen Eventbrite sieht sich als weltweit tätige – und im US-Selbstverständnis natürlich auch führende – Self-Service-Plattform für die Erstellung und Abwicklung von Tickets für Veranstaltungen jeder Größe. Um ihrem Anspruch gerecht zu werden, führt sie neben der US-Site Zug um Zug lokalisierte Versionen ihres Serviceangebots ein. Mit Neustarts in den Niederlande und Deutschland im Laufe dieser Woche ist man nun in zehn Ländern vertreten.

Unter „vollständig lokalisiert“ versteht Kevin Hartz, CEO von Eventbrite, dass nicht nur die Transaktions- und Administrationsseiten in deutscher Sprache gehalten sind, sondern auch die Online-Hilfe übersetzt wurde und der E-Mail-Support in der Landessprache erfolgt. Außerdem sei die Plattform an die „jeweiligen Marktbedingungen“ angepasst. Während zum Beispiel in den USA College-Sport ein wichtiger Bereich ist, stehen in Deutschland derzeit noch Veranstaltungen von Firmen, und Organisationen im Vordergrund. Neben Kursen und Seminaren will man aber auch Veranstalter von Musik- und Sportereignissen auf die Plattform holen.

„Deutschland ist für seine vielgestaltige Vereinskultur bekannt. Diese Vereine, ob groß oder klein, benötigen benutzerfreundliche Ticketing-Komplettlösungen, die ihnen bei der Organisation ihrer Veranstaltungen helfen“, so Hartz. Selbst ohne die Lokalisierung habe man bisher schon rund 5000 Veranstaltungen aus betreut, vor allem in den Kategorien „Konferenzen“, „Workshops“ und „Networking“. Jetzt hofft er, Präsenz und Bekanntheit auf diesem Markt noch weiter auszubauen.


Kevin Hartz, CEO von Eventbrite (Bild: Eventbrite).

Derzeit steht die webbasierte Software von Eventbrite im Vordergrund. Sie richtet sich an die große Gruppe von Veranstaltern, die bislang kaum oder gar keinen Zugang zu erschwinglichen und flexiblen Tools für die Organisation von Events und den Verkauf von Tickets hatten. Als Argumente, Eventbrite zu nutzen, nennt Hartz den guten Page Rank der Site, wodurch Veranstaltungen leichter auffindbar seien, die Empfehlungsengine auf der Site, durch die Nutzer auf für sie interessante Veranstaltungen hingewiesen werden, sowie die Möglichkeit zum Versand von E-Mail-Einladungen über die Plattform.

Nicht zu unterschätzen sei auch die Vorteile durch die gute Integration in Facebook. Das soziale Netzwerk sei derzeit die größte Quelle von Traffic für Eventbrite – was aber vielleicht auch etwas der Nutzerstruktur in den USA geschuldet ist. Wer lieber selber für sich werben will, dem bietet Eventbrite Widgets an, die sich auf eigenen oder fremden Sites einbetten lassen und Nutzer dort zum Ticketkauf animieren sollen.

Mittelfristig will Hartz auch große Veranstalter ins Boot holen. Ihm ist aber durchaus bewusst, dass da die Hürden größer sind: Während Kleine froh sein dürften, eine gewisse Struktur vorzufinden, haben die Großen schon eigene, erprobte System, die zum Beispiel durch eine Vielzahl von Verkaufsstellen und -partnern oft recht komplex funktionieren. Die sofort abzulösen will sich Hartz nicht anmaßen – aber daran zu partizipieren hofft er schon. Dafür erforderliche Schnittstellen werde man in Zukunft bereitstellen.

In diesem Markt einen Fuß in die Tür zu bekommen, hofft Hartz durch die mobilen Angebote. Dazu gehört die App Entry Manager, mit der iOS- oder Android-Geräte als Ticketscanner eingesetzt werden können. Für beide Plattformen ist sie auch in einer deutschen Version zu haben. Ein weiteres Argument könnte das Eventbrite-Dashboard sein, das weitreichende Einblicke in die Verhaltensweisen der Besucher ermöglicht. Diese können dann die Grundlage für fundierte Marketing- und Personalentscheidungen bilden.


Eventbrite will sein Angebot für Eventorgansiation und Ticketing nun auch in Deutschland etablieren.

ZDNet.de Redaktion

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