Facebook hat den Test einer neuen Geo-Funktion, mit der Nutzer der Mobilversion des Social Network andere Mitglieder in der Nähe ihres aktuellen Standorts lokalisieren konnten, beendet und sie wieder deaktiviert. Ein Grund könnten Anschuldigungen der Firma Friendthem sein, die seit letztem Jahr einen ähnlichen Service anbietet. Ihr CEO Charles Sankowich behauptet, das Social Network habe die Idee gestohlen.
In einem Interview mit News.com erklärte Sankowich, er habe im Februar mit einem ungenannten hochrangigen Facebook-Manager über den Friendthem-Dienst gesprochen. Dieser habe ihm später gesagt: „Ich finde eure Idee richtig gut.“ Nach Facebooks Übernahme von Glancee – einem anderen standortbezogenen „Social Discovery“-Dienst – will Sankowich den Facebook-Manager erneut konkatiert haben, doch seine Anfragen seien unbeantwortet geblieben.
„Facebook-Entwickler Ryan Patterson behauptet, dass die Idee zu der Funktion als ‚Friendshake‘ auf einem Hackathon geboren wurde, aber wir glauben, dass sie einfach markenrechtlich geschütztes Material von Friendthem.com gestohlen haben“, ergänzte Sankowich. Sein Unternehmen will eventuell Klage gegen das Social Network einreichen.
Facebook selbst spielt die Sache herunter: „Dabei hat es sich nicht um einen offiziellen Release gehandelt – es war etwas, das einige Entwickler getestet haben“, teilte ein Firmensprecher via E-Mail mit. „Wie mit Tests eben so ist, werden einige als vollwertiges Produkt veröffentlicht, andere nicht.“ Zur Entfernung der „Freunde in der Nähe finden“-Funktion wollte sich das Unternehmen auf Nachfrage nicht äußern.
Als erstes hatte TechCrunch auf das neue Geo-Feature hingewiesen. Es stand in der Webanwendung sowie in den Clients für iOS und Android zur Verfügung.
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