Nokia hat einen „Notfallplan“ in der Tasche – für den Fall, das Microsofts Betriebssystem Windows Phone am Markt scheitert oder die kommende Version Windows Phone 8 „nicht den Erwartungen genügt“. Das sagte Chairman Risto Siilasmaa während einer Livesendung des finnischen Fernsehens.
Siilasma ist Gründer des Sicherheitsunternehmens F-Secure und war jahrelang dessen CEO. Dem Nokia-Aufsichtsrat steht er seit Mai vor. Die finnische Zeitung Yle Uutiset hat seine TV-Aussagen schriftlich fixiert.
Wie der Notfallplan aussieht, sagte Siilasmaa natürlich nicht. Er sei zuversichtlich, dass Nokia-Smartphones mit Microsoft-Betriebssystem noch zu einem großen Erfolg würden. Das Statement sollte eigentlich zu Nokias Verteidigung dienen.
Zu Symbian kann Nokia wohl kaum zurückkehren, nachdem es das Betriebssystem selbst für „nicht gut genug“ befunden hatte. Mittlerweile liegt dessen Anteil am Smartphone-Markt unter 5 Prozent. Im Android-Segment besteht für Nokia die Gefahr, neben Samsung und HTC übersehen zu werden. Und auch MeeGo dürfte keine Option sein: Nach Nokias Rückzug aus der Entwicklung führte der frühere Partner Intel das OS mit LiMo zu „Tizen“ zusammen. Keines dieser Betriebssysteme hat sich je als massentaugliches Smartphone-OS beweisen können.
Die Aktie von Nokia hat im vergangenen Jahr 80 Prozent ihres Werts verloren. Der Börsenwert des gesamten Unternehmens beträgt nun noch 7,7 Milliarden Dollar – vor drei Jahren war er noch exakt zehnmal so hoch.
Dazu kommt, dass Microsoft mit der Vorstellung von Windows Phone 8 zahlreiche Käufer von Nokias Lumia-Modellen mit Windows Phone 7 verärgert hat. Sie werden nämlich kein Upgrade auf Windows Phone 8 mehr bekommen, sondern nur einen Kompromiss, den Microsoft Windows Phone 7.8 nennt.
[mit Material von Zack Whittaker, News.com]
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