Microsoft hat die Namen von zwei mutmaßlichen Hintermännern des Botnetzes Zeus veröffentlicht. Es handelt sich um Jewhen Kulibaba and Juri Konowalenko, wie Änderungen an Microsofts Gerichtsunterlagen zu dem Fall zeigen. Beide sind schon wegen anderer Vorwürfe aus dem Umfeld von Zeus in Großbritannien in Haft.
Beide Namen sind ukrainisch, auch wenn sonst nichts über die Personen bekannt ist. „Unsere größtmöglichen Anstrengungen, die übrigen unbekannten Beklagten zu identifizieren, haben keine Ergebnisse gebracht“, schreibt Microsofts Rechtsexperte Richard Domingues Boscovich im Unternehmensblog.
Der Verbrecherring hinter Zeus hatte geschätzte 13 Millionen Computer mit Malware infiziert und über 100 Millionen Dollar gestohlen. Die Software ermöglichte es den Kriminellen, ihren Opfern falsche oder modifizierte Banking-Websites zu präsentieren, Tastatureingaben aufzuzeichnen und mit diesen Daten selbst Geld abzubuchen.
Boscovich weist auch darauf hin, dass die Zeus-Infektionen seit den Razzien im März um etwa 50 Prozent zurückgegangen sind. Damals hatten Microsoft, betroffene Finanzdienstleister und die US-Polizei Kommandoserver in Scranton (US-Bundesstaat Pennsylvania) und Lombard (Illinois) beschlagnahmt. „Diese Erfolge sind klare Fortschritte für diejenigen Bürger, die Microsoft, die Finanzbranche und die Polizei zu schützen versuchen.“
Microsoft war in den letzten drei Jahren auch gegen die Botnetze Waledac, Rustock und Kelihos mit relativem Erfolg vorgegangen. Rustock etwa versandte zu seinen besten Zeiten etwa 44 Milliarden Spam-Mails täglich – 47 Prozent aller unerwünschten Nachrichten weltweit. Symantec zufolge dämmte Microsofts Vorgehen im März 2011 diese Flut um etwa ein Drittel ein.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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