In seinem ersten Transparenzbericht hat Twitter detaillierte Statistiken über Löschanträge sowie angefragte Nutzerdaten offengelegt. Ähnlich dem halbjährlichen Transparency Report von Google gliedert er alle Ersuchen nach einzelnen Ländern und gibt auch prozentual an, in welchem Umfang sie erfüllt wurden.
Allein im ersten Halbjahr 2012 erhielt Twitter mehr solche Aufforderungen von Regierungsbehörden und Gerichten als im gesamten Jahr 2011, wie Twitter-Manager Jeremy Kessel in einem Blogeintrag schreibt. In dem am 4. Juli in den USA gefeierten Unabhängigkeitstag sieht er eine „wichtige Erinnerung an die Notwendigkeit, Regierungen rechenschaftspflichtig zu machen, insbesondere im Namen derer, denen das selbst nicht möglich ist“.
Mit 679 Anfragen nach Nutzerdaten, von denen 75 Prozent teilweise oder ganz erfüllt wurden, liegen die USA an der Spitze. Japan folgt mit 98 Anfragen, den dritten Platz teilen sich Kanada und Großbritannien mit jeweils elf Anfragen. Aus allen anderen Ländern kamen weniger als zehn solcher Ersuchen.
Löschanträge durch Behörden und Regierungsstellen erfolgten nur wenige, und Twitter kam keinem einzigen nach. Gleichzeitig waren über 5800 Twitter-Konten von beantragten Löschungen aus urheberrechtlichen Gründen betroffen, wie sie nach dem Digital Millenium Copyright Act (DMCA) möglich sind. Diese Anträge führten zu 5275 entfernten Tweets und weiteren 599 entfernten Medieninhalten. Zu den entfernten Inhalten gehörten Hintergründe, Avatare und hochgeladene Bilder.
Der Mikroblogging-Dienst hat sich schon länger zum Grundsatz gemacht, seine Nutzer über angeforderte Kontendaten zu informieren, sofern es nicht gesetzlich untersagt ist. DMCA-Löschanträge gibt er an Chilling Effects weiter, um über Hintergründe zu informieren. Im Mai hatte Twitter selbst eine gerichtliche Anordnung zur Herausgabe von Nutzerdaten angefochten. Dabei ging es um die Daten eines Nutzers, der im letzten Jahr an einer politischen Demonstration teilgenommen hatte, um ihn wegen ordnungswidrigen Verhaltens belangen zu können. In dieser Woche entschied ein Gericht in Manhattan jedoch, dass der Dienst über mehrere Monate hinweg veröffentlichte Tweets dieses Nutzers übermitteln muss. Begründung des Richters: Twittern sei ähnlich, wie aus dem Fenster zu rufen, daher könne der Nutzer keinen Schutz seiner Privatsphäre erwarten.
Twitter will seinen Transparency Report in Zukunft halbjährlich veröffentlichen und folgt damit Google, das solche Berichte seit 2010 publik macht. Dem Beispiel Googles haben sich außerdem bereits LinkedIn, Dropbox, SonicNet und SpiderOak angeschlossen. Wie Wired anmahnt, fehlen jedoch noch Facebook, AT&T, Verizon, Sprint, Yahoo, Comcast, Time Warner Cable sowie Microsoft.
[mit Material von Elinor Mills, News.com]
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