Das Soziale Netz hat seinen Nutzern hauseigene E-Mail-Adressen „@Facebook“ aufgezwungen und damit gleichzeitig eine Serie von Pannen ausgelöst. Inzwischen musste Facebook Softwarefehler einräumen, nachdem es zunächst eine „Verwirrung“ bei den Nutzern unterstellt hatte.
Eine unbekannte Menge über Facebook umgeleiteter Nachrichten ging verloren. Gleichzeitig wurden Kontaktadressen auf Smartphones während der laufenden Synchronisation und ohne Zustimmung der Nutzer geändert. Statt zuvor eingetragener primärer E-Mail-Adressen wurden deshalb die neuen Facebook-Adressen für den Versand von Nachrichten genutzt – und diese kamen den Empfängern häufig nicht zur Kenntnis. Nach Nutzerberichten sind davon Geräte mit den Mobilbetriebssystemen Android, Blackberry sowie iOS 6 Beta betroffen. Während unter Android Apps auf die Kontaktdaten zugreifen können, ist Facebook ab iOS 6 tief im System integriert.
„Heute hat ein Kollege entdeckt, dass seine Kontaktinformationen über mich stillschweigend aktualisiert wurden, indem meine E-Mail-Adresse für die Arbeit mit meiner E-Mail-Adresse bei Facebook überschrieben wurde“, berichtete Adobe-Mitarbeiterin Rachel Luxemburg in ihrem persönlichen Blog. „Er bemerkte das erst, nachdem er mir Arbeits-Mails an die falsche Adresse gesandt hatte. Schlimmer noch, die E-Mails sind nicht unter meinen Facebook-Nachrichten zu finden. Sie haben sich im Äther aufgelöst.“
Laut Facebook ist für die veränderten E-Mail-Adressen eine manchmal fehlerhafte Synchronisation der Kontakte verantwortlich, die mittels einer Programmierschnittstelle erfolgt: „Wir haben für die meisten Geräte überprüft, dass die API korrekt funktioniert und die primäre, dem Facebook-Konto zugeordnete E-Mail-Adresse übernimmt. Allerdings wurde auf bestimmten Geräten durch einen Bug die letzte E-Mail-Adresse, die dem Konto hinzugefügt wurde, anstelle der primären E-Mail-Adresse übernommen.“ Infolgedessen sei die @facebook.com-Adresse genutzt worden. „Wir sind dabei, dieses Problem zu beheben, und es wird bald gelöst sein. Danach sollten die betroffenen Geräte wieder die richtigen Adressen übernehmen.“
Das Rätsel nicht angekommener E-Mails hatte Facebook zunächst mit einer Verwirrung der Nutzer erklärt, die nicht mit den Einstellungen für Mailbox und Sichtbarkeit von E-Mail-Adressen in ihrem Profil vertraut seien. Inzwischen hat es gegenüber News.com eingeräumt, dass in einer „sehr begrenzten Zahl von Fällen“ weder Sender noch Empfänger über die Nichtzustellung von E-Mails informiert wurden. Fehlermeldungen hätten sich in Spamfiltern verfangen. „Wir arbeiten daran, sicherzustellen, dass die Versender durchgängig Meldungen über nicht zugestellte Nachrichten erhalten“, versprach ein Facebook-Mitarbeiter.
[mit Material von Donna Tam, News.com]
Tipp: Wie gut kennen Sie Soziale Netzwerke? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Hinweis: Artikel von ZDNet.de stehen auch in Google Currents zur Verfügung. Jetzt abonnieren.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…