Google will mit Software-Patch Verkaufsverbot für Galaxy Nexus abwenden

Google arbeitet an einem Software-Patch, mit dem es verhindern will, dass Samsung das Galaxy Nexus vom Markt nehmen muss. Zuvor wies ein US-Gericht den Antrag der Koreaner ab, während des laufenden Berufungsverfahrens gegen die von Apple erwirkte einstweilige Verfügung das Verkaufsverbot auszusetzen.


Google will mit einem Patch das Verkaufsverbot für Samsungs Galaxy Nexus verhindern (Bild: Samsung).

Gegenüber All Things Digital erklärte Google, das Update umgehe eine von Apple entwickelte Technik für eine universelle Suchfunktion. Bezirksrichterin Lucy Koh hatte das zugehörige Patent 8.086.604 am vergangenen Freitag als Grund dafür angeführt, Apple eine einstweilige Verfügung gegen das Galaxy Nexus zu gewähren.

Dem Bericht zufolge ist der Patch jedoch nur als temporäre Lösung geplant. Samsung werde weiter vor Gericht gegen das Verkaufsverbot vorgehen. Es tritt in Kraft, sobald Apple eine vom Gericht geforderte Sicherheitsleistung in Höhe von 96 Millionen Dollar hinterlegt. Google werde Samsung bei seinen Bemühungen unterstützen.

Samsung argumentiert vor dem Bundesberufungsgericht für den Bundeskreis (Courts of Appeals for the Federal Circuit, CAFC), das auf Streitigkeiten um geistiges Eigentum spezialisiert ist, es gebe keine ausreichenden Beweise für eine Konkurrenz zwischen Apple und Samsung. Von der Entscheidung der Bezirksrichterin Lucy Koh, das Verkaufsverbot während des Berufungsverfahrens nicht auszusetzen, zeigte sich Samsung enttäuscht. „Wir glauben, dass das Urteil letztendlich das Angebot hervorragender Produkte für Verbraucher in den USA einschränken wird“, sagte ein Samsung-Sprecher gegenüber News.com.

Den Verkauf des Galaxy Nexus über seinen Play Store hat Google offenbar vorübergehend eingestellt. Kaufinteressenten erhalten derzeit die Meldung, das Gerät sei „bald erhältlich“.

Für Apple ist es der zweite Erfolg im Rechtsstreit mit Samsung innerhalb einer Woche. Am Montag weigerte sich Koh, eine einstweilige Verfügung gegen Samsungs Galaxy Tab 10.1 aufzuheben.

Apple und Samsung streiten seit Monaten, ob die Smartphones und Tablets der Koreaner Kopien von Apples iPhone und iPad sind und wer wessen Patente ohne Lizenz verwendet. Begonnen hatte die Auseinandersetzung im April 2011 mit einer bei einem Bezirksgericht in Kalifornien eingereichten Klage Apples, die Samsung seitdem mit mehreren Gegenklagen beantwortet hat. Inzwischen beschäftigt der Konflikt Gerichte in Australien, Deutschland, den Niederlanden, Japan, Südkorea, Frankreich, Italien und den USA.

[mit Material von Eric Mack, News.com]

Hinweis: Artikel von ZDNet.de stehen auch in Google Currents zur Verfügung. Jetzt abonnieren.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago