Google schließt iGoogle und vier weitere Angebote

Google wird diesen Sommer weitere mehr oder weniger bekannte Dienste einstellen, darunter iGoogle, Google Mini, Google Video, Google Talk Chatback und die Symbian-Such-App. Die Maßnahme sei Teil des im letzten Herbst gestarteten „Frühjahrsputz„, hat das Unternehmen in einem Blogeintrag mitgeteilt. Demnach wurden bisher schon 30 Produkte gestrichen oder zusammengefasst.

iGoogle war 2005 gestartet. Die anpassbare Homepage der Websuche ist eine Kombination aus RSS-Reader und Widget-Plattform. Ihr Nutzen habe sich angesichts neuer Anwendungen für Browser und Mobilgeräte mit der Zeit erschöpft, so Google. Anwender haben nun 16 Monate Zeit, auf diese neuen Apps umzusteigen, ehe der Suchkonzern am 1. November 2013 den Stecker zieht.


iGoogle wird am 1. November 2013 eingestellt (Screenshot: Rafe Needleman/CNET).

Mit Google Mini stellt Google am 31. Juli auch seine Hardware-Such-Appliance für kleine und mittelständische Unternehmen ein, die es 2005 vorgestellt hatte. Heute stünden mit Google Search Appliance, Google Site Search und Google Commerce Search bessere Alternativen bereit. Bestandskunden sollen aber weiterhin technischen Support erhalten. Details dazu will Google in Kürze nennen.

Mit Google Video trägt der Suchanbieter darüber hinaus seine erste Video-Hosting-Plattform zu Grabe. Schon seit Mai 2009 konnten Nutzer keine Videos mehr hochladen. Am 20. August wird Google alle noch übrigen Inhalte in private YouTube-Kanäle exportieren. Auch Videos, die länger als 15 Minuten sind (dem üblichen Limit für Youtube-Nutzer), werden übertragen.

Google Talk Chatback ist ein Textmessaging-Widget, das Webentwickler in ihre Sites einbauen können. Wer ein ähnliches Feature weiter nutzen möchte, soll Google zufolge die Meebo-Leiste nutzen. Den Anbieter eines Web-Messengers und Werbetools hatte Google Anfang Juni übernommen.

Schließlich stellt Google auch seine Suchanwendung für ältere Symbian-Smartphones ein. Es empfiehlt Nutzern, auf die Websuche umzusteigen und www.google.com zu ihrer Startseite zu machen oder als Lesezeichen abzulegen. Auf diese Weise profitierten sie direkt von allen Verbesserungen die man stetig an der Suchmaschine vornehme.

„Produkte einzustellen ist immer mit harten Entscheidungen verbunden, aber wir denken sehr gründlich über jede einzelne Entscheidung nach und was sie für unsere Nutzer bedeutet“, schreibt Matt Eichner, General Manager für Global Enterprise Search im offiziellen Google-Blog. Nur durch eine Straffung der Dienste sei man in der Lage, sich auf neue Techniken zu konzentrieren, die das Leben der Nutzer erleichterten.

Erst im April hatte Google mehrere Online-Services und andere Angebote geschlossen. Dazu zählten Googly Sync für Blackberry, der webbasierte Google-Talk-Client und die Linux-Version von Picasa.

Die Strategie von Google-CEO Larry Page ist auf langfristiges Wachstum und Profit ausgerichtet. Im Juli 2011 sagte er dazu: „Den größten Teil unserer Ressourcen stecken wir in Kernprodukte. Wir unterhalten auch wenige kleine theoretische Projekte, aber mit dem Geld unserer Aktionäre gehen wir sehr sorgsam um. Wir verwetten nicht Haus und Hof auf diese Dinge.“ Wie die Hausmesse I/O in San Francisco vergangene Woche deutlich machte, sind diese Kernprodukte Android, Chrome und Google+.

[mit Material von Rafe Needleman, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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