Analysten: Google macht kaum Gewinn mit Nexus 7

Hardwareanalysten haben Googles Nexus 7 aufgeschraubt, sich das Innenleben angesehen und den Wert der verbauten Komponenten geschätzt. Das angesichts der hochwertigen Hardware wenig überraschende Ergebnis besagt, dass Google mit dem Verkauf seines Android-Tablets bestenfalls einen hauchdünnen Gewinn erzielen kann.

Die Spezialisten von UBM TechInsights kommen auf eine vorläufige Kostenschätzung von 184 Dollar je Gerät. In diesem Betrag sind die gesamten Materialkosten und die Montage des Tablets enthalten, aber offenbar nicht die anteiligen Kosten für Entwicklung und Marketing. Eine genauere Kostenrechnung will UBM nachliefern, wenn die Zerlegung abgeschlossen ist und alle Komponenten bestimmt sind.

Bei einem Preis von 199 Dollar bleibt Google erstaunlich wenig Spielraum. Die Kosten von 184 Dollar liegen nur magere 15 Dollar unter dem Verkaufspreis. Eine deutlich besser Marge erzielt laut UBM Amazon mit seinem konkurrierenden Tablet Kindle Fire, das es bei geschätzten Kosten von 153 Dollar zum gleichen Preis anbietet.

Allein das Display mit seiner höheren Auflösung von 1280 mal 800 Bildpunkten schlägt den Analysten zufolge mit 49 Dollar zu Buche, während Amazon für sein mit 1024 mal 600 Pixeln auflösendes Display nur 35 Dollar ausgibt. Der Dual-Core-Prozessor im Kindle Fire kommt auf 18 Dollar, der von Google eingesetzte Tegra 3 mit vier Prozessorkernen sowie einem zusätzlichen Stromspar-Kern erhöht die Kosten um weitere 7 Dollar. Als kostensteigernde Extras bringt Nexus 7 außerdem eine 1,2-Megapixel-Frontkamera, Bluetooth, GPS und die Nahfunktechnik NFC mit.

Die Material- und Montagekosten für ein aktuelles iPad beziffert UBM auf 278 Dollar. Bei einem Verkaufspreis von 499 Dollar hat Apple eine beachtliche Gewinnspanne. Amazon und Google hingegen können aus dem Verkauf allein nur geringe Gewinne erzielen, wenn überhaupt. Amazon bietet seine Hardware so günstig an, um über zum Download angebotene digitale Medieninhalte zu verdienen, von E-Books über Videospiele bis hin zu Filmen. Darauf könnte auch Google hoffen, aber vermutlich noch mehr auf zusätzliche Einnahmen durch Werbung.

[mit Material von Charlie Osborne, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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