HTC hat im dritten Quartal in Folge einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Nachdem der Profit des taiwanischen Handyherstellers schon in den Vorquartalen um 26 respektive 70 Prozent schrumpfte, verzeichnete er im zweiten Quartal 2012 ein Minus von rund 57 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs.
Unterm Strich stehen im zweiten Quartal 7,4 Milliarden Taiwan-Dollar (200 Millionen Euro), wie aus der heute vorgelegten vorläufigen Bilanz hervorgeht. Der operative Gewinn betrug demnach 8,2 Milliarden Taiwan-Dollar (222 Millionen Euro). Der konsolidierte Umsatz belief sich auf 91 Milliarden Taiwan-Dollar (2,46 Milliarden Euro).
Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen fiel der Kurs der HTC-Aktie an der Börse in Taipeh um über fünf Prozent auf 322 Taiwan-Dollar. Anfang des Jahres notierte das Papier noch mit 457 Taiwan-Dollar.
HTC begründet das schlechte Ergebnis vor allem mit unter den Erwartungen gebliebenen Verkäufen in Europa. Auch der durch einen kurzzeitigen Importstopp in den USA verzögerte Marktstart neuer Modelle wie das One X und das Evo 4G LTE könnte dazu beigetragen haben. Die US-Außenhandelsbehörde ITC hatte im Dezember festgestellt, dass HTC ein Apple-Patent verletzt, woraufhin der US-Zoll Mitte Mai die Einfuhr einiger HTC-Smartphones blockierte, um zu prüfen, ob sie gegen das Schutzrecht verstoßen. Zwei Wochen später wurden die Geräte nach einigen Anpassungen seitens HTC zum Verkauf in den Vereinigten Staaten zugelassen. Einen Eilantrag Apples auf ein Importverbot für HTCs Smartphones, die Gegenstand eines aktuellen Patentstreit zwischen den beiden Unternehmen sind, wies die ITC Anfang der Woche ab.
Schon vergangenen Monat hatte HTC seine Prognose für das zweite Quartal gesenkt. Statt mit 93,6 Milliarden Taiwan-Dollar (2,53 Milliarden Euro) Umsatz rechnete der Hersteller nur noch mit den jetzt erreichten 91 Milliarden. Die Bruttomarge sollte von 29 auf 27 Prozent sinken und die operative Marge von 11,2 auf 9 Prozent.
Laut den jüngsten Zahlen von IDC hat HTC im ersten Quartal 2012 bei den Verkaufszahlen in Westeuropa 40 Prozent eingebüßt. Sein Marktanteil in der Region halbierte sich gegenüber dem Vorjahr von 12 auf 6 Prozent. Damit belegt es in der Herstellerrangliste Platz fünf hinter Nokia, Research In Motion, Apple und Samsung.
Anders als HTC erwartet Spitzenreiter Samsung im laufenden Quartal einen Rekordgewinn zwischen 6,5 und 6,9 Billionen Won (4,6 bis 4,9 Milliarden Euro). Der Umsatz soll mit 46 bis 48 Billionen Won (32,6 bis 34,1 Milliarden Euro) ebenfalls deutlich über Vorjahresniveau liegen.
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