Microsoft hat die Liste der Android-Hersteller, die ihm für Patentlizenzen Anteile zahlen, um Aluratek und Coby Electronics verlängert. Damit sind 70 Prozent aller in den USA verkauften Android-Geräte jetzt durch solche Abkommen gedeckt, die übrigens stets Chrome OS einschließen.
Die Höhe der Gebühr wurde nicht kommuniziert. Im Finanzjahr, das am 30. Juni 2012 zu Ende ging, soll Microsoft laut einer Schätzung von Goldman Sachs rund 444 Millionen Dollar an Android-Lizengebühren eingenommen haben – zwischen 3 und 6 Dollar pro Gerät.
Beide Hersteller sind damit vor Patentklagen durch Microsoft geschützt, wenn sie auf Android und Chrome OS basierende E-Book-Reader, Tablets oder Smartphones verkaufen. Beide haben Android-basierte Tablets im Angebot. Aluratek stellt außerdem E-Book-Reader, digitale Bilderrahmen und andere Heimelektronik her. Von Coby gibt es auch windowsbasierte Netbooks und Fernseher sowie ebenfalls E-Book-Reader.
Insgesamt übersteigt die Zahl der Lizenznehmer aus dem Android-Umfeld längst ein Dutzend. Neben ODMs und OEMs wie Compal, Pegatron, Quanta und Wistron sind auch Markenhersteller darunter, die die Geräte unter ihrem Namen verkaufen – etwa Amazon, LG, HTC und Samsung. In keinem Fall wurden bisher Vertragsdetails bekannt.
Gegen eine Lizenznahme kämpft noch die Google-Tochter Motorola. Sie reichte selbst eine Patentklage ein. Im Oktober 2011 wies Google-CEO Larry Page zudem darauf hin, dass Firmen wie Samsung und HTC, von denen Microsoft Lizenzgebühren erhalte, durchaus Anbieter von Windows-Phone-Handys seien. Es sei „irgendwie seltsam“, dass Microsoft auf „rechtliche Mittel zurückgreift, um seine eigenen Kunden zu schikanieren.“
Lange sträubte sich auch der US-Buchhändler Barnes & Noble, der Microsoft einen Missbrauch des US-Patentsystems unterstellte. Vor einigen Monaten kam es jedoch zu einer Einigung – Microsoft investierte sogar 300 Millionen Dollar in ein Joint Venture. Dies sichert ihm einen Anteil von 17,6 Prozent zu, das gemeinsame Unternehmen wird also auf 1,7 Milliarden Dollar taxiert. Teil der Vereinbarung ist eine Integration des Nook Bookstore in Windows 8.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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