Google wird wegen der Umgehung des Tracking-Schutzes von Apples Browser Safari offenbar eine höhere Geldbuße zahlen müssen als bisher erwartet. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, will die US-Handelsaufsicht FTC ein Bußgeld in Höhe von 22,5 Millionen Dollar verhängen. Das wäre die höchste Strafe, die die FTC je gegen ein einzelnes Unternehmen ausgesprochen hat.
Gleichzeitig wird es die erste von der FTC verhängte Geldbuße wegen einer Datenschutzverletzung im Internet sein. Bloomberg meldete schon Anfang Mai, dass Google voraussichtlich mit einer Strafzahlung von über 10 Millionen Dollar zu rechnen habe.
Im Februar hatte das Wall Street Journal aufgedeckt, dass Google die Datenschutzeinstellungen von Safari mit einem Trick umging, um Nutzer auf iPhone oder Computer per Cookie verfolgen zu können. Normalerweise blockiert Safari im Gegensatz zu anderen verbreiteten Browsern standardmäßig die Cookies von Drittanbietern.
Nachdem die Umgehung dieser Voreinstellung bekannt wurde, deaktivierte Google umgehend den Code, der Safari dazu brachte, das Setzen von Tracking-Cookies zu akzeptieren. Gleichzeitig wehrte sich der Internetkonzern jedoch gegen die erhobenen Vorwürfe: „Wir haben bekannte Funktionen von Safari genutzt, um Features bereitzustellen, die angemeldete Google-Nutzer aktiviert haben. Es ist wichtig, zu betonen, dass diese Werbe-Cookies keine persönlichen Informationen sammeln.“
Die FTC wirft Google vor, dass es mit dem Safari-Tracking die Verbraucher getäuscht und damit gegen frühere Absprachen mit der FTC verstoßen hat. Nach Datenschutzproblemen beim inzwischen eingestellten Google Buzz war im letzten Jahr ein Vergleich geschlossen worden, bei dem Google weitreichende Zusicherungen abgeben musste. Die auf 20 Jahre angelegte Vereinbarung untersagt dem Unternehmen ausdrücklich, seinen Umgang mit Nutzerinformationen falsch darzustellen. Sie sieht für jeden Verstoß und Tag eine Strafe von bis zu 16.000 Dollar vor.
Google steht wegen Datenschutzverstößen immer wieder in der Kritik. Zuletzt handelte es sich Ende Januar mit seiner geänderten Datenschutzrichtlinie Ärger ein. Sie sieht vor, persönliche Informationen auch über verschiedene Produkte und Dienste hinweg zu verbinden. Die EU leitete im März eine Untersuchung ein. Kurze Zeit später wurde Google in den USA wegen seiner seit 1. März geltenden Datenschutzregeln von Nutzern verklagt.
Seit Mitte Juni ermittelt zudem die britische Datenschutzbehörde wieder gegen Google wegen der Sammlung von Daten aus unverschlüsselten WLAN-Netzen bei seinen Street-View-Fahrten. Der Internetkonzern soll ihr bei einer ersten Untersuchung Informationen bereitgestellt haben, die denen widersprechen, die er der amerikanischen Federal Communications Commission vorgelegt hat. Google weist jegliche Manipulationsvorwürfe zurück.
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