Microsoft zeigt Backup-Funktion von Windows 8

Mit Dateiversionsverlauf (File History) führt Microsoft in Windows 8 ein neues Sicherungssystem für persönliche Daten ein. Es soll vor allem private Nutzer vor Datenverlusten bewahren und läuft ständig im Hintergrund. Für Enterprise-Kunden ist es jedoch nur bedingt geeignet.

Aus der Erkenntnis heraus, dass weniger als fünf Prozent der privaten PC-Nutzer das bisherige Windows-Backup zur Datensicherung einsetzen, hat sich Microsoft für ein System entschieden, das auch ohne Zutun der Nutzer für eine fortlaufende Sicherung sorgen kann. „Bedauerlicherweise ist Backup keine sehr beliebte Anwendung“, argumentiert Bohdan Raciborski, ein bei Microsoft für Speichersysteme verantwortlicher Manager.

Die neue Backup-Funktion „Dateiversionsverlauf“ verlangt nach einem externen Laufwerk und ist einfach zu aktivieren.

„Unsere Aufzeichnungen besagen, dass auf weniger als fünf Prozent der Verbraucher-PCs Windows-Backup zum Einsatz kommt“, heißt es weiter in seinem Blogeintrag. „Selbst wenn man all die Tools von Drittanbietern hinzurechnet, erfahren noch lange nicht die Hälfte aller Verbraucher-PCs eine Datensicherung. Das gefährdet die persönlichen Daten und digitalen Erinnerungen der Nutzer erheblich, da jeder Zwischenfall zu Datenverlusten führen kann.“

Die Lösung ist eine Backup-Funktion, die an Apples schon vor Jahren eingeführte Time Machine erinnert. Sie sichert automatisch, läuft im Hintergrund und verlangt nur wenig Interaktion des Nutzers. Dateiversionsverlauf sichert Inhalte aus Bibliotheken, Desktop, Favoriten und Kontakten auf ein vom Nutzer auszuwählendes externes Speichermedium. In der Standardeinstellung erfolgt eine stündliche Speicherung. Sie erfolgt laut Microsoft ressourcenschonend im Hintergrund und ist besonders für mobile Geräte optimiert. Die Wiederherstellung beschreibt Raciborski als eine „sehr einfache und angenehme Erfahrung, die es viel leichter macht, Versionen von persönlichen Dateien zu finden, in der Vorschau zu betrachten und wiederherzustellen“.

Die neue Backup-Funktion ist zu erreichen über Systemsteuerung / System und Sicherheit / Dateiversionsverlauf. Sie fordert zum Anschluss eines externen Laufwerks auf, kann aber alternativ auch auf eine Netzwerkadresse sichern. Ein Backup in der Cloud hingegen ist nicht vorgesehen. Laut Microsoft eignet sich die Cloud für Dateien, die man mit anderen teilen oder auf die man von unterwegs zugreifen will – ein Backup von mehreren TByte Daten in die Cloud aber erfordere einen spezialisierten Dienst.

Obwohl File History für Verbraucher entwickelt wurde, kann es Raciborski zufolge auch von Enterprise-Kunden eingesetzt werden. In manchen Fällen könnte es allerdings im Gegensatz zu Richtlinien etwa zur Datenspeicherung stehen, schränkt er ein. IT-Administratoren können deshalb mit einer Gruppenrichtlinie Dateiversionsverlauf auf allen verwalteten Client-PCs deaktivieren.

[mit Material von David Meyer, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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