Dell-CEO: „Wir sind kein reiner PC-Hersteller mehr“

Während der Konferenz Fortune Brainstorm Tech 2012 in Aspen hat Michael Dell erklärt, dass sich der Schwerpunkt seines Unternehmens zunehmend in den Enterprise-Markt verlagert. Während 2008 Desktops und Notebooks für 61 Prozent der Umsätze sorgten, waren es im letzten Jahr nur noch 54 Prozent. Der Business-Mix hat sich Dell zufolge bereits so weit verschoben, dass rund die Hälfte der Bruttogewinne nicht mehr durch die PC-Sparte erwirtschaftet werden.

Michael Dell (Bild: Dell)

Während der von Fortune veranstalteten Konferenz sprach Dell über Unternehmensserver, Storage, Netzwerke, Sicherheit und IT-Services – praktisch über alles, nur nicht über Dells angestammtes Geschäftsfeld als PC-Hersteller. „In den letzten fünf Jahren haben wir eine konzertierte Verlagerung zu kompletten IT-Dienstleistungen vorgenommen“, sagte der CEO. Enterprise-Lösungen führte er als Kernstrategie des „neuen Dell“ an.

Der größte Teil des Budgets fließe in Forschung und Entwicklung, um den Konzern zu transformieren. Einen weiteren Beitrag leisteten die Firmenübernahmen, für die Dell bereits Milliarden Dollar ausgab. Anders als HP könne Dell an seine Umgestaltung herangehen, ohne zu sehr durch herkömmliche Strukturen belastet zu sein.

Entgegen diesen schon länger vorgetragenen Argumenten musste der Gründer und CEO von Dell einräumen, dass sein Unternehmen noch immer feste Wurzeln im PC-Geschäft hat. Er gab zu, zumindest bei PCs und Tablets mit Windows 8 auch weiterhin in Konkurrenz zu Apple zu stehen. Trotz geschrumpfter Verkaufszahlen hielt Dell auch im letzten Quartal seinen Platz als drittgrößter Hersteller im weltweit stagnierenden PC-Markt. Laut Michael Dell verlangsamt sich inzwischen auch der chinesische Markt, der bislang zu den wesentlichen Wachstumsfeldern gehörte.

Ein besonderes Augenmerk Dells gilt Storage-Technologien, in denen er eine „riesige Chance“ sieht. Noch während der Konferenz kündigte er einen Risikokapitalfonds für diesen Bereich an, den er als strategisch bedeutsam einschätzt. Die Investmentsparte Dell Ventures will mit dem „Dell Fluid Data Storage Fund“ gezielt vielversprechende Start-ups in ihrer frühen Phase unterstützen und sich dann an ausgewählten Unternehmen beteiligen. „Wir glauben wirklich an diese Datenexplosion, die von Smartphones und Tablets ausgelöst wird“, sagte er in einem Interview mit Business Week. „Die Idee hinter dem Fonds ist, ganz vorne dabei zu sein und einige dieser neuen Ideen zu finanzieren, von denen wir viel erwarten.“

[mit Material von Roger Cheng, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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