Der kanadische Versicherungskonzern und Investor Fairfax hat seit Jahresbeginn stillschweigend seine Anteile an Research In Motion (RIM) verdoppelt. Mit 9,99 Prozent ist er nun der größte einzelne Anteilseigner. Dies zeigen Börsenunterlagen des Konzerns.
Zum Jahresende 2011 hatte Fairfax 5,12 Prozent von RIM gehalten. 5,1 Prozent des Unternehmens gehörten den Gründern Jim Balsillie und Mike Lazaridis, größter Aktionär war aber das kalifornische Unternehmen Primecap mit 5,42 Prozent. 9,9 Prozent der RIM-Aktien sind etwa 52 Millionen Wertpapiere; sie lassen sich nach dem Schlusskurs vom Freitag am Toronto Stock Exchange in 356 Millionen kanadische Dollar umrechnen – also 289 Millionen Euro.
Fairfax-CEO Prem Watsa hatte schon vergangenes Jahr behauptet, er glaube an eine Rückkehr von RIM – trotz eines viertägigen Netzausfalls und rebellierender Aktionäre. Als Argument dienen Bargeldreserven in Höhe von mehr als 2 Milliarden Dollar. In den letzten zwölf Monaten ist der Kurs von RIM aber um 70 Prozent gefallen. Nach einem katastrophalen Ergebnis für das erste Geschäftsquartal und einer erneuten Verschiebung des Betriebssystems Blackberry 10 erscheint eine Rückkehr unwahrscheinlicher denn je.
Watsa verweist nun im Gespräch mit The Globe and Mail auf einen viel zitierten Spruch von Investor John Templeton: „Die besten Investitionen werden zum Zeitpunkt des größten Pessimismus getätigt.“ Man wisse nicht, ob RIM diesen Punkt schon erreicht habe, „wir schätzen aber, dass es nahe daran ist“.
Auf eine Übernahme oder einen erneuten CEO-Wechsel scheint Fairfax nicht zu setzen: „Wir glauben an Thorsten Heins, wir unterstützen ihn und das Team, das unermüdlich an Blackberry 10 arbeitet. Er hat die nötige Erfahrung und die Leidenschaft, und er wird das Projekt abschließen. Er hat eine Mission.“ Ziel der Aktienankäufe scheint es also zu sein, RIM das Überleben zu ermöglichen, bis im ersten Quartal 2013 Blackberry 10 erscheint.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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