Nokia kauft mit Scalado Bildbearbeitungstechnik für Smartphones

Nokia hat eine Übernahme von Scalado angekündigt. Zu einem nicht genannten Preis erwirbt es Mitarbeiter, Technik, Patente und Softwareprodukte – nicht aber den Namen des Unternehmens und bestehende Verträge. Die Transaktion soll im dritten Quartal abgeschlossen werden.

Nun plant der Konzern innovative Fotodienste, wie er in einem Blogeintrag erklärt, und formt aus neuem und altem Personal ein neues Zentrum für Fotografie im schwedischen Lund. Scalados Technik soll Nokias im Modell 808 zum Einsatz kommendes Verfahren PureView ergänzen. Als wahrscheinlich gilt, dass Geodaten eine Rolle spielen werden. Mitte Juni hatte Nokia-CEO Stephen Elop angekündigt, die Lumia-Smartphone-Reihe durch ortsabhängige Dienste unterstützen zu wollen. Die Geräte mit Windows Phone erwiesen sich zuletzt als Ladenhüter.

Zu Scalados Apps für iOS und Android gehören die Archivierungslösung Album, das Serienbild-Tool Rewind und mit Remove auch ein Bearbeitungswerkzeug. PhotoBeamer sorgt dafür, dass Aufnahmen jederzeit auf allen Endgeräten eines Nutzers zur Verfügung stehen. Daneben bietet Scalado bisher „Professional Services“, in deren Rahmen es als Dienstleister Apps baut. Zu seinen geschützten Techniken gehören das Bildformat Random Access JPEG (RAJPEG), das Analyseverfahren SpeedTags und die Größenanpassung SpeedView. Sie sind jeweils mit mehreren Patenten verbunden.

Eine Milliarde Mobilgeräte nutzt derzeit Technik von Scalado, wie das Unternehmen selbst sagt. Die Weiterentwicklung kann Nokia künftig intern betreiben. Vermutlich lässt sich seine Patentsammlung auch gegen Rivalen einsetzen. Nokia hat zumindest Google zufolge Patente zuletzt als Waffe gebraucht.

Das Unternehmen Scalado AB setzt unterdessen den Betrieb fort: „Scalado gibt es weiter“, heißt es in einer Pressemeldung. „Alle Kundenverträge und Verpflichtungen verbleiben bei Scalado. Seine Aufgabe wird es sein, weiter mit den Kunden zusammenzuarbeiten, Support- und Lieferverträge zu erfüllen sowie alle anderen Verpflichtungen gegenüber Bestandskunden.“

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

6 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

7 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago