Apple hat in seinem dritten Finanzquartal 2012 die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlt, obwohl es Umsatz und Gewinn erhöhen konnte. Der Umsatz des Unternehmens stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf 35 Milliarden Dollar. Der Gewinn kletterte um 21 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar oder 9,32 Dollar pro Aktie.
Die Wall Street hatte für das Quartal, das am 30. Juni endete, einen Gewinn von 10,35 Dollar pro Aktie sowie Umsätze von 37,2 Milliarden Dollar vorhergesagt. Seine eigene, wie immer äußerst zurückhaltende Prognose konnte Apple jedoch knapp übertreffen. Das Unternehmen hatte 8,68 Dollar Gewinn pro Aktie und einem Umsatz von rund 34 Milliarden Dollar veranschlagt. Ähnlich vorsichtig prognostiziert Apples Finanzchef Peter Oppenheimer für das nächste Quartal einen Umsatz von 34 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 7,76 Dollar pro Aktie.
Die für Apples Verhältnisse mäßigen Quartalszahlen sind vor allem auf ausbleibende iPhone-Verkäufe zurückzuführen, da sich die Verbraucher in Erwartung des kommenden iPhone 5 zurückhielten. Besser lief es mit dem iPad, dessen dritte Generation Mitte März eingeführt wurde und das sich im folgenden Quartal gut verkaufte. Apple konnte mit 17 Millionen abgesetzten Tablets seinen früheren Verkaufsrekord von 15,43 Millionen Stück übertreffen. Das entspricht einer Zunahme um 84 Prozent gegenüber den 9,25 Millionen verkauften iPads im Vergleichsquartal des Vorjahrs.
„Wir sind begeistert über den Verkaufsrekord von 17 Millionen iPads im Juni-Quartal“, heißt es in einer Erklärung von Apple-CEO Tim Cook. „Wir haben zudem soeben die gesamte MacBook-Palette erneuert, werden morgen Mountain Lion veröffentlichen und in diesem Herbst iOS 6 einführen. Wir freuen uns außerdem wirklich auf die erstaunlichen neuen Produkte, die in Vorbereitung sind.“
Apple verkaufte während des Quartals jedoch nur 26 Millionen iPhones. Obwohl es 28 Prozent mehr als im gleichen Quartal des Vorjahrs waren, zeigten sich die Analysten darüber besonders enttäuscht, die den Verkauf von 29 Millionen iPhones einkalkuliert hatten. Die Ernüchterung der Anleger ließ Apples Kurs nachbörslich um rund 5 Prozent abdriften. Den Aktionären kommt erstmals die schon länger in Aussicht gestellte Bardividende zugute, die in Zukunft vierteljährlich ausgezahlt werden soll. Am 16. August 2012 erhalten die Anteilseigner 2,65 Dollar je Aktie.
Apple konnte 4 Millionen Macs verkaufen, während die Analysten 4,1 Millionen erwartet hatten. Die Umsätze der Desktop-Palette fielen sogar um 18 Prozent gegenüber dem vorhergegenden Quartal und 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besser hielten sich die MacBooks, von denen Apple in der zweiten Juniwoche neue Modelle vorgestellt hatte. Die mit ihnen erzielten Umsätze kletterten um 4 Prozent gegenüber dem Vorquartal und 3 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahrs.
Auch 6,8 Millionen verkaufte iPods trugen noch zu Apples Umsätzen bei. Das waren zwar 10 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum – aber immerhin mehr als die von der Wall Street veranschlagten 6,38 Millionen Medienplayer.
[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]
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