Google hat die Daten, die Street-View-Fahrzeuge aus unverschlüsselten WLAN-Netzen mitgeschnitten haben, nicht wie versprochen gelöscht. Das räumte es Ende vergangener Woche gegenüber der britischen Datenschutzbehörde Information Commissioners Office (ICO) ein. Im Rahmen einer 2010 getroffenen Vereinbarung hatte sich Google eigentlich verpflichtet, die Daten bis spätestens Dezember 2010 zu vernichten.
„Google bestätigt, dass es immer noch über einen Teil der Daten verfügt, die bei Street-View-Fahrten in Großbritannien gesammelt wurden“, schreibt Googles Datenschutzbeauftragter Peter Fleischer in einem vom ICO veröffentlichten Brief. „Google entschuldigt sich für diesen Fehler.“ Die Daten seien bei einer manuellen Prüfung der vorliegenden Street-View-Festplatten gefunden worden. Es lägen auch noch Nutzerdaten aus anderen Ländern vor. „Wir sind dabei, die zuständigen Behörden in diesen Ländern zu informieren.“
„Die Tatsache, dass diese Informationen noch existieren, scheint gegen die Verpflichtungserklärung zu verstoßen, die Google im November 2010 unterzeichnet hat“, heißt es in einer Stellungnahme des ICO. Die Daten hätten nie aufgezeichnet werden dürfen, und Googles Scheitern beim Löschen der Informationen gebe Grund zur Sorge.
Die nicht eingehaltene Zusage löste auch scharfe Kritik des irischen Datenschutzbeauftragten Gary Davis aus. Die Nichteinhaltung der Absprachen mit europäischen Regierungen sei „nicht akzeptabel“. Er gab Google bis einschließlich Mittwoch Zeit, sich zu dem Vorfall zu äußern.
Das ICO hatte sein Ermittlungsverfahren gegen Google wegen der Sammlung von Daten aus unverschlüsselten WLAN-Netzen im Juni wieder eröffnet. Die Bitte Googles, die jetzt aufgetauchten Daten sofort löschen zu dürfen, lehnte Steve Eckersley, Chef des ICO, jedoch ab. „Ich fordere eine sichere Speicherung der Informationen, bis wir unsere Untersuchung abschließen können. Können Sie es bitte so einrichten, dass wir die Daten so schnell wie möglich prüfen können?“
Nach Informationen von ZDNet UK arbeitet das ICO mit Kollegen in Australien, Frankreich, Irland und den Niederlanden zusammen. Ein Sprecher sagte, man prüfe die Fakten und werde eine gemeinsame Antwort geben.
[mit Material von Charles Cooper, News.com]
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