Categories: RechtRegulierung

Gericht weist Apples Ansprüche an zwei Kodak-Patenten ab

Ein US-Konkursgericht hat Apples Ansprüche auf zwei Patente von Kodak zurückgewiesen. Wie Bloomberg berichtet, hat das Unternehmen aus Cupertino zu lange gewartet, um seine Besitzansprüche anzumelden. Nach Ansicht des zuständigen Richters Allan Gropper würde eine Klärung der Eigentumsrechte zum jetzigen Zeitpunkt Kodaks Insolvenzverfahren schaden.

Das Urteil betrifft allerdings nur zwei von zehn Schutzrechten, die Apple für sich beansprucht. Gropper wies zudem Kodaks Antrag ab, im Rahmen eines sogenannten Summary Judgement ohne eine Hauptverhandlung über die anderen acht Patente zu entscheiden. Dem Bericht zufolge kann Kodak seinen Antrag jedoch mit „vervollständigten Unterlagen“ neu einreichen.

Kodak, das im Januar Konkurs angemeldet hatte, versucht derzeit, rund 1100 Patente zu versteigern. Die Auktion soll am 8. August starten und ist ein wichtiger Teil von Kodaks Restrukturierungsmaßnahmen.

Zwei Gruppen stehen zum Verkauf. Das sind zum einen 700 Patente rund um Sucher für digitale Kameras und zum anderen 400 Patente, die sich mit Bildaufnahme und -bearbeitung sowie verwandten Netzwerkdiensten beschäftigen. Kodak hat nach eigenen Angaben mit diesen Patenten seit 2001 mehr als 3 Milliarden Dollar eingenommen.

Der insolvente Kamerahersteller hat Apple sowie dessen ehemalige Tochter FlashPoint Technology im Juni verklagt, nachdem beide behauptet hatten, sie seien die rechtmäßigen Eigentümer der fraglichen Schutzrechte. Ihre Ansprüche begründen sie mit einem Projekt, an dem Apple und Kodak in den Neunziger Jahren gemeinsam gearbeitet haben.

Apple befürchtet, Kodak könne die Patente verkaufen, bevor ein Gericht den tatsächlichen Eigentümer ermittelt. Zu den Kaufinteressenten zählt auch der iPhone-Hersteller, der Medienberichten zufolge zusammen mit Microsoft und Intellectual Ventures bieten wird. Außerdem soll sich ein Konsortium aus Google, Samsung, HTC und LG an der Versteigerung beteiligen.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

5 Stunden ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago