LinkedIn sticht Facebook beim Umsatzwachstum aus

Das Business-Netzwerk LinkedIn hat seine Bilanz für das zweite Quartal 2012 vorgelegt. Anders als der große Konkurrenkt Facebook konnte es seinen Umsatz deutlich steigern. Mit 228 Millionen Dollar hat es sich gegenüber den 121 Millionen im Vergleichszeitraum des Vorjahr nahezu verdoppelt (plus 89 Prozent). Analysten hatten mit Einnahmen von 215,8 Millionen Dollar gerechnet.

Der Nettogewinn sank hingegen um 39 Prozent von 4,5 auf 2,8 Millionen Dollar. Der Hauptgrund dafür waren LinkedIn zufolge nach dem Börsengang fällige Aktienpakete für die Mitarbeiter. Mit demselben Argument hatte Facebook seinen Verlust in Höhe von 157 Millionen Dollar im zweiten Quartal entschuldigt.

LinkedIns Umsatz geht seit Anfang 2009 stetig nach oben (Grafik: Statista).

Während die Facebook-Aktie seit Bekanntgabe der durchwachsenen ersten Bilanz auf Talfahrt ist und gestern einen neuen Tiefstand erreichte, legte das LinkedIn-Papier vor Handelsbeginn an der New Yorker Wall Street vorübergehend um über elf Prozent auf 103,90 Dollar zu. Der Ausgabepreis hatte im Mai 2011 45 Dollar betragen. Facebook hatte seine Aktien zum Börsenstart ein Jahr später für 38 Dollar angeboten, aktuell stehen sie bei rund 20 Dollar.

Obwohl es sich bei beiden Unternehmen um Internetfirmen aus dem Bereich Social Networking handelt, lassen sie sich nur schwer vergleichen. Während LinkedIn sich auf Geschäftskunden konzentriert und seinen Umsatz aus Abonnements und Premium-Diensten generiert, setzt Facebook überwiegend auf Werbung.

„Sie sind nicht von den Schwankungen am Werbemarkt betroffen“, sagt Jed Williams, Analyst beim Marktforschungsinstitut BIA Kelsey, das auf interaktive Medien spezialisiert ist. „Sehen Sie sich nur LinkedIns Geschäftsmodell an. Sie besetzen eine absolut starke vertikale Nische mit einem unglaublich wohlhabenden Publikum – genau die Demografien, die die Werbung erreichen soll. Außerdem haben sie drei Umsatzzweige: Displaywerbung, Abonnements und Stellenanzeigen.“

Anders als viele andere Börsen-Neueinsteiger der vergangenen eineinhalb Jahre konnte LinkedIn seinen Aktienkurs gegenüber dem Ausgabepreis deutlich steigern (Grafik: Statista).

Im Gegensatz zu Facebook scheint LinkedIn auch einen Weg zu finden, mit der zunehmenden Mobilnutzung Geld zu verdienen. CEO Jeff Weiner sprach während der Telefonkonferenz zur Quartalsbilanz in diesem Zusammenhang von „vielversprechenden Tests“. Ihm zufolge erfolgen 27 Prozent der Seitenzugriffe inzwischen über Mobilgeräte.

Den Großteil seines Umsatzes erzielte LinkedIn im abgelaufenen Quartal mit Stellenanzeigen. Sie machten mit 121,6 Millionen Dollar 53 Prozent der Einnahmen aus. Mit Werbung setzte das Netzwerk 63,1 Millionen Dollar um (28 Prozent) und mit Premium-Mitgliedschaften 43,5 Millionen Dollar (19 Prozent). 65 Prozent oder 147 Millionen Dollar des Gesamtumsatzes stammen aus den USA.

[mit Material von Charles Cooper, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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