Das US-Bezirksgericht von Nordkalifornien hat einen Antrag Samsungs abgewiesen, einen ersten Prototyp von Apples iPad als Beweis in das Hauptverfahren einzubringen. Die vorsitzende Richterin Lucy Koh untersagte Samsung gegen Ende des gestrigen Verhandlungstages, anhand des Designentwurfs 035 Unterschiede zwischen Apples ursprünglicher Vision für sein patentiertes Tablet-Design und dem letztlich ausgeliefertem Produkt aufzuzeigen.
Samsung hatte in früheren Anträgen auf den Prototyp 035 verwiesen, der statt dem iPad mehr dem dicken Deckel eines von Apples älteren Plastik-MacBooks ähnelt. Daran wollten die Koreaner die Unterschiede zum aktuellen Geschmacksmuster demonstrieren, das ein rechteckiges Tablet-Gerät beschreibt.
Im Prozess zwischen den beiden Herstellern wird es als Patent ‚889 bezeichnet. Laut Apple diente es als Grundlage für den Look des iPad 2 und dessen Nachfolger, einige seiner Feinheiten wie abgerundete Ecken, Unibody-Rückseite und der Glasrand fänden sich aber auch in der ersten iPad-Generation.
Ungeachtet Kohs Entscheidung bekamen die Geschworenen den Prototyp 035 gestern zum zweiten Mal während des Prozesses zu Gesicht. Samsungs Anwälte hatten ihn vergangene Woche schon bei ihren Eröffnungsplädoyers mehrfach hoch gehalten und präsentierten ihn gestern am Ende der Aussage des von Apple bestellten Designexperten Peter Bressler erneut, ehe Apples Anwälte einschreiten konnten. Diese bezeichneten das Vorgehen als Hinterhalt.
Für den heutigen Verhandlungstag wird die Aussage der früheren Apple-Designerin Susan Kare erwartet. Sie ist unter anderem für den Entwurf der ursprünglichen Icon-Sammlung des ersten Mac OS bekannt.
[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]
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