The Document Foundation (TDF) hat die finale Version 3.6.0 ihrer Bürosoftware LibreOffice veröffentlicht, die „viele aufregende neue Funktionen“ liefert. Sie steht für Windows, Linux und Mac OS X zum Herunterladen bereit.
Die Final unterscheidet sich nicht vom vierten Release Candidate. Daher müssen Nutzer, die den RC4 installiert haben, nicht auf die neue Version umsteigen. Wer unter Windows eine LibreOffice-Version unter 3.4.5 verwendet, sollte diese zunächst deinstallieren, da das Update sonst fehlschlagen kann.
Nach einer Aktualsierung von einer höheren Vorgängerversion kann den Entwicklern zufolge die Rechtschreibprüfung fehlerhaft sein. Um das Problem zu beheben, müssen Linux-Nutzer im Terminal-Fenster den Befehl „rm -r ~/.config/libreoffice/3/user/extensions“ eingeben. Unter Mac OS X lautet der Befehl „rm -r ~/Library/Application\ Support/LibreOffice/3/user/extensions“ und unter Windows „rmdir /q /s %appdata%\LibreOffice\3\user\extensions“. Nach einem zweifachen Neustart von LibreOffice sollte die Rechtschreibprüfung dann wieder ordnungsgemäß funktionieren.
Die erste Version des 3.6-Zweigs bringt viele Neuerungen mit, neben offensichtlichen an der Oberfläche auch einige unter der Haube. So wurde die allgemeine Geschwindigkeit und die Kompatibilität zu fremden Office-Formaten verbessert. Große Autokorrekturlisten werden nun rund doppelt so schnell verarbeitet. Erhebliche Leistungsverbesserungen soll es auch beim Import einfacher DOC- und DOCX-Dokumente sowie von OLE2-Objekten in DOC-, XLS- und PPT-Dateien geben.
Neu sind ein Wortzähler in der Statusleiste von Writer, Unterstützung von PDF-Export mit Wasserzeichen und der Import von SmartArt sowie CorelDraw-Dokumenten. Die Tabellenkalkulation Calc unterstützt jetzt Farbskalen und Datenbalken beim Import von XLSX sowie beim Im- und Export von ODS. Einige noch geltende Einschränkungen sollen mit LibreOffice 3.7 behoben werden. Generell lässt sich beim ODF-Export nun „ODF 1.2 Erweitert (Kompatibilitäts-Modus)“ verwenden, was den Austausch von Dateien mit Nutzern älterer Programmversionen erleichert.
Für das Präsentationsprogramm Impress gibt es zehn neue Vorlagen. Zudem erkennt es einen externen Monitor zuverlässig als Präsentationsbildschirm. Auf diesem werden lediglich die Folien angezeigt, während die Steuerkonsole auf dem lokalen Bildschirm dargestellt wird.
Den Formeleditor Math haben die Entwickler um einige Hilfe-Schaltflächen ergänzt. Optisch aufpoliert wurden der Startbildschirm, das Startcenter und der Dialog „Über“ im Hilfemenü. Das deutschsprachige Wörterbuch umfasst nun über 30.000 neue Begriffe und der Thesaurus mehr als 7000 neue Synonyme. Eine Liste aller Änderungen findet sich in den Release Notes.
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