Die Olympischen Sommerspiele in London haben nach Ansicht des Bitkom „einen Durchbruch für TV-Live-Streams aus dem Internet gebracht“. Jeder vierte Deutsche (25 Prozent) hat in den vergangenen Tagen Livebilder der Spiele auf seinem Computer oder Handy gesehen, wie eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des Branchenverbands belegt.
„Die Olympischen Sommerspiele 2012 haben eine neue Ära des Fernsehens eingeläutet. Mit Olympia 2012 wurde Internet-TV zum Massenphänomen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Dank immer größerer Bandbreiten machen Live-Streams mittlerweile richtig Spaß. Die Zuschauer konnten bei den Olympischen Spielen aus einem großen Online-Programmangebot der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender auswählen und so erstmals ihr persönliches Programm selbst zusammenstellen.“
Laut Umfrage haben sich insgesamt 86 Prozent der Bundesbürger Olympia-Wettkämpfe live angesehen, bei den Männern waren es etwas mehr (88 Prozent) als bei den Frauen (82 Prozent). 15 Prozent schauten am PC, 14 Prozent am Laptop, 6 Prozent auf dem Smartphone und 4 Prozent auf dem Tablet.
Insgesamt nutzten 25 Prozent der Deutschen auch andere Geräte als den Fernseher, um die Live-Berichterstattung von den Olympischen Spielen zu verfolgen. Besonders hoch war der Anteil bei Männern mit 32 Prozent (Frauen: 18 Prozent), bei Jüngeren unter 30 Jahren mit 42 Prozent (Senioren über 65 Jahre: 10 Prozent) und bei Personen mit Abitur oder höherem formalen Bildungsabschluss mit 28 Prozent (Personen mit Hauptschulabschluss: 16 Prozent).
Rohleder: „Die Olympischen Sommerspiele haben erstmals einen Blick in die Fernsehwelt der Zukunft geöffnet. Das Internet befreit das Fernsehen von festen Orten, Zeiten und Programmen. Internet-TV ist mobil, zeitunabhängig und individuell.“ Von der zunehmenden Verfügbarkeit sehr schneller mobiler Internet-Zugänge per LTE erwartet er einen weiteren Schub für das mobile und internetbasierte Fernsehen.
Für die Untersuchung hat Forsa 1008 Personen ab 14 Jahren am 7. und 8. August befragt. Nicht gefragt wurde, ob das Schauen am Rechner oder Smartphone per Stream oder DVB-T erfolgte. Allerdings ist der Anteil der DVB-T-Haushalte in Deutschland dem Bitkom zufolge gering: Laut dem „TV Monitor“ 2011, den das Marktforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des Satellitenbetreibers Astra durchgeführt hat, waren es Ende vergangenen Jahres knapp 5 Prozent – und diese sähen in der Regel am TV-Gerät fern und nicht am PC oder Laptop.
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