Enttäuschendes Auktionsergebnis: Kodak will Patentsammlung vielleicht behalten

Kodak droht den Firmen, die in einer Auktion um seine Patente bieten. Man stehe weiter in „aktiven Diskussionen“ mit Interessenten, sehe sich aber nicht in der Pflicht, die Rechte auch tatsächlich zu veräußern, teilt das insolvente Unternehmen mit. Der Preis müsse schon stimmen.

Wörtlich erklärte ein Sprecher gegenüber News.com per Mail: „Das Unternehmen gibt erneut zu Protokoll, dass es bisher nicht zu einer Absichtserklärung oder einem Vertrag gelangt ist, um die Sammlung von Patenten rund um Digital Imaging zu verkaufen. Es könnte alle oder bestimmte Teile als Gläubigerpfand nutzen, statt sie zu verkaufen, wenn es beschließt, dass dies seinen Interessen am besten entspricht.“

Diese Woche stand Kodak einmal kurz davor, einem der Bieter den Zuschlag zu erteilen. Minuten vor einer offiziellen Ankündigung beschloss man stattdessen, die Auktion zu verlängern.

Die Gebote fielen Berichten zufolge deutlich unter Kodaks Erwartungen aus. In Gerichtsunterlagen war Kodak zu Jahresanfang noch von bis zu 2,6 Milliarden Dollar ausgegangen. Letzte Woche schrieb aber das Wall Street Journal, die beiden bietenden Konsortien (angeführt von Apple und Google) lägen im Bereich 150 bis 250 Millionen Dollar.

Mit seiner jetzigen Drohung, die Patente als Pfand für Kredite zu nutzen, versucht Kodak wohl noch einmal, den Preis in die Höhe zu treiben. Eine wirkliche Alternative zu einem Verkauf scheint es nicht zu geben: Das Unternehmen muss beispielsweise einen Kredit der Citigroup über 950 Millionen Dollar zurückzahlen.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Gaming-bezogene Phishing-Attacken um 30 Prozent gestiegen

Über drei Millionen Angriffsversuche unter Deckmantel von Minecraft / YouTube-Star Mr. Beast als prominenter Köder

2 Tagen ago

KI erleichtert Truckern die Parkplatzsuche

Die Prognose für die Anfahrt bezieht das Verkehrsaufkommen, die Stellplatzverfügbarkeit sowie die Lenk- und Ruhezeiten…

2 Tagen ago

EU AI-Act Risk Assessment Feature

Unternehmen können mit Casebase Portfolio an Daten- und KI-Anwendungsfällen organisieren.

2 Tagen ago

Smarthome-Geräte sind Einfallstor für Hacker

Smart-TV oder Saugroboter: Nutzer schützen ihre smarten Heimgeräte zu wenig, zeigt eine repräsentative BSI-Umfrage.

2 Tagen ago

Core Ultra 200V: Intel stellt neue Notebook-Prozessoren vor

Im Benchmark erreicht der neue Core Ultra 200V eine Laufzeit von 14 Stunden. Intel tritt…

2 Tagen ago

Irrglaube Inkognito-Modus

Jeder dritte hält sich damit für unsichtbar. Wie widersprüchlich unser Datenschutzverhalten oft ist, zeigt eine…

3 Tagen ago