Patentstreit: Verhandlungen zwischen Apple und Samsung erneut gescheitert

Apple und Samsung haben die von Bezirksrichterin Lucy Koh angeordneten Gespräche für gescheitert erklärt. Einer gemeinsamen Erklärung zufolge konnten sie sich nicht darauf einigen, die Anzahl der Klagepunkte in ihrem seit Monaten andauernden Patentstreit zu reduzieren. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass letztlich die Geschworenen in der Sache entscheiden müssen.

„Die beiden Parteien haben sich getroffen und beraten, aber sie waren nicht in der Lage, ihre Klagen weiter zusammenzustreichen“, zitiert Bloomberg aus einem von Apple und Samsung eingereichten Schriftsatz. Ob die CEOs beider Unternehmen, Tim Cook und Kwon Oh Hyun, an den Gesprächen teilgenommen haben, geht nicht aus den Unterlagen hervor.

Koh hatte die Verhandlungen in der vergangenen Woche angesetzt, obwohl sie nach eigenen Angaben „krankhaft optimistisch“ ist, dass beide Parteien ihre Auseinandersetzung beilegen werden, bevor eine Entscheidung in die Hände der Jury gelegt wird. Zudem stellte sie die Vermutung in den Raum, die Geschworenen könnten beide Parteien bestrafen. „Ich sehe hier Risiken für beide Seiten“, sagte Koh. Ein erster von Koh anberaumter Schlichtungsversuch, an dem auch Apples Tim Cook und Samsungs damaliger CEO Choi Gee-sung beteiligt waren, war im Mai gescheitert.

Mit den neuerlichen Gesprächen wollte die Bezirksrichterin auch eine Kürzung der Anweisungen für die Geschworenen erreichen. Das Dokument umfasst derzeit 100 Seiten. Koh schätzt, dass rund eineinhalb Stunden nötig sein werden, um die Unterlagen durchzuarbeiten.

Der Prozess zwischen Apple und Samsung geht nun in die dritte Woche. Am Freitag beendeten beide Parteien ihre Zeugenbefragungen. Apple rief weitere elf Zeugen auf, um von Samsung vorgebrachte Argumente zu widerlegen. Als Nächstes werden Apples und Samsungs Anwälte ihre Schlussplädoyers halten. Die Geschworenen beginnen Bloomberg zufolge am Dienstag mit ihren Beratungen.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

2 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

5 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

6 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

6 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

6 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

7 Tagen ago