Mozilla hat nach dem Browser Firefox auch den E-Mail-Client Thunderbird auf Version 15.0 aktualisiert. Das Update bringt eine Chat-Integration sowie eine Do-Not-Track-Funktion als Ergänzung der Websuche. Zudem wurde das Look and Feel an die jüngste Firefox-Ausgabe angepasst, um eine ähnliche Nutzererfahrung über alle Mozilla-Produkte und Plattformen hinweg zu garantieren.
Ab sofort zeigt Thunderbird auch Chatnachrichten aus Facebook, Google Talk, IRC, Twitter und jedem XMPP-Netzwerk an. Sucht man innerhalb des E-Mail-Clients nach einem Thema, zu dem man sich per E-Mail und Chat ausgetauscht hat, erscheinen in der Ergebnisübersicht alle zugehörigen Nachrichten. Ein konkretes Anwendungsbeispiel nennt Anne-Marie Bourcier im Thunderbird-Blog.
Neu ist auch Support für den Online-Speicherdienst Ubuntu One in Filelink, das bisher nur YouSendIt unterstützte. Seit der Einführung von Filelink-Anhängen mit Thunderbird 13 können Nutzer große Dateien, die sie verschicken möchten, in die Cloud hochladen. Anschließend müssen sie nur einen Link auf die dort abgelegten Daten versenden. Dadurch lässt sich vermeiden, dass E-Mails nicht zugestellt werden können, weil sie aufgrund der Größe des Anhangs nicht beim Empfänger ankommen. Zusätzlich werden der „Gesendet“-Ordner und das Postfach des Empfängers weniger aufgebläht.
Darüber hinaus hat Mozilla zwölf Schwachstellen beseitigt, die es schon mit Firefox 15 behoben hat. Fünf der Sicherheitslücken stuft Mozilla als „kritisch“ ein, weil sie unter anderem das Einschleusen und Ausführen von Schadcode ermöglichen. Beispielsweise wurden mehrere Speicherbugs behoben. Von vier weiteren Anfälligkeiten geht ein hohes Risiko aus und von den übrigen drei ein mittleres. Eine Liste aller Fehlerkorrekturen findet sich auf der Hersteller-Website.
Nach wie vor ungelöst ist den Versionshinweisen zufolge ein Problem beim Betrachten von RSS-Feeds in der Wide-View-Ansicht. Um es zu umgehen, können betroffene Nutzer die Kalender-Erweiterung Lightning deaktivieren oder zur klassischen Ansicht wechseln und den E-Mail-Client neu starten.
Thunderbird 15 steht in über 50 Sprachen für Windows, Mac OS X und Linux zum kostenlosen Download bereit. Alternativ kann das Progamm über die integrierte Update-Funktion auf den neuesten Stand gebracht werden. Der Windows-Client setzt XP SP2 oder höher voraus. Auch die Kalendererweiterung Lightning liegt in einer aktualisierten Version vor.
Im Thunderbird-Blog weist Mozilla erneut darauf hin, dass der Entwicklungszweig 3.1.x des E-Mail-Clients nicht länger unterstützt wird. Das bedeutet, dass keine neuen Sicherheitspatches mehr erscheinen und das Programm auf lange Sicht somit anfälliger für Bedrohungen aus dem Internet wird. Anwender sollten daher schnellstmöglich auf die aktuelle Version umsteigen.
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