Samsungs gestern vorgestellte All-in-One-PCs für Windows 8 kommen mit einem zunächst wenig beachteten Utility namens S Launcher. Bei genauerem Hinsehen verbirgt sich hinter diesem Namen aber nichts anderes als ein Ersatz für das von Windows-Systemen von 95 bis 7 gewohnte Startmenü, wie Mashable berichtet.
(Update vom 30. August: Samsung hat zu S Launcher Stellung genommen. Die finale Version der All-in-One-PCs wird ab Oktober ohne das Utility verkauft werden.)
Im S Launcher lassen sich Applikationen und Dateien hinterlegen, um später schnell darauf zugreifen zu können. Hier finden sich auch eine Suchfunktion und ein Icon, das zu den Einstellungen führt. Unter Windows 8 verbergen sich die Einstellungen nämlich eigentlich nur rechts vom Desktop-Bildschirm, wo sie der Anwender durch Scrollen erreichen kann.
Windows 8 kommt standardmäßig mit einer für Tablets optimierten Multi-Touch-Bedienoberfläche, für die früher der Name „Metro Style“ genutzt wurde. Das für Windows typische klassische Startmenü ist deaktiviert. Für die Bedienung mit der Maus eignet sich die neue Benutzeroberfläche aber eher wenig.
Wenn jetzt Samsung seinen Kunden auf einem Umweg wieder zu einem Startmenü verhilft, stellt es seinem OS-Partner Microsoft nicht das beste Zeugnis aus. Es bleibt abzuwarten, ob andere PC-Hersteller ebenfalls Werkzeuge für Anwender beipacken werden, die noch mit einer Maus und Tastatur statt mit einem Touchscreen arbeiten. Mit Start8 von Stardock existiert ein weiteres Tool, welches das Startmenü unter Windows 8 aktiviert.
Wer zwar Windows 8 nutzen will, aber auch das Startmenü behalten, muss allerdings keinen Samsung-PC kaufen. Auch das von ZDNet im September 2011 vorgestellte „Windows 8 Start Menu Toggle“ des Entwicklers Solo-Dev bringt den klassischen Startbildschirm des Betriebssystems zurück.
Samsungs All-in-Ones richten sich übrigens zumindest zunächst nur an US-Käufer. Sie reichen vom 27-Zoll-Gerät der Series 7 für 1700 Dollar bis zur Series 5 mit 21,5 Zoll für 750 Dollar. Alle verfügen über Touchscreens mit 1920 mal 1080 Pixeln Auflösung.
[mit Material von Sean Portnoy, ZDNet.com]
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