Apple-Zulieferer Hon Hai Precision Industry hat sich einem Bericht von Reuters zufolge einmal mehr nicht mit Sharp geeinigt. Die Konzernmutter von Foxconn ist vor allem an der LCD-TV-Herstellung Sharps in Japan interessiert. CEO Terry Gou besichtigte das Werk, reiste aber anschließend ab, ohne dass es zu einem Abschluss gekommen wäre.
Ursprünglich wollte Hon Hai, das eher unter seinem Handelsnamen Foxconn bekannt ist, rund 11 Prozent an Sharp Electronics insgesamt und 46,5 Prozent an dessen Fabrik im japanischen Sakai erwerben. Das hatte es im März angekündigt. Dem Plan nach sollte Sharp selbst ebenfalls 46,5 Prozent an dem Werk behalten. Die restlichen 5 Prozent gehören Sony.
Das japanische Werk fertigt LCD-Fernseher. Im März waren daher Spekulationen aufgekommen, dass Hon Hai sich auf die Herstellung eines Apple-Fernsehers vorbereitet.
Der Grund für Neuverhandlungen in diesem Monat war der fallende Aktienkurs von Sharp. Es wollte Hon Hai ursprünglich Aktien im Wert von 66,91 Milliarden Yen oder 600 Millionen Euro überlassen. Für Hon Hai sagte Sprecher Simon Hsing Mitte August, man wolle „eine bessere Version“ des Abkommens vom März aushandeln.
Zum Ende des zweiten Quartals hatte Sharp fast 16 Milliarden Dollar Schulden – und nicht genug Reserven, um kurzfristig fällige Obligationen zu erfüllen. Im Rahmen einer Restrukturierung wurden 5000 Mitarbeiter entlassen. Hon Hai dagegen will Zugriff auf die Fertigung großer Bildschirme; es hält Sharps Herstellungtechnik für zukunftsträchtiger als die des Rivalen Samsung.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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