Twitter und Facebook bieten gezieltere Werbung an

Twitter erlaubt es Inserenten künftig, Werbung gezielter entsprechend den Interessen der Nutzer zu platzieren. Bislang war es schon möglich, Werbe-Tweets Follower und ihnen ähnliche Nutzer sehen zu lassen, was zu einer Engagement-Rate von 1 bis 3 Prozent in Kampagnen mit Promoted Tweets führte. Mit zwei neuen Formen interessenbasierter Werbung hofft Twitter, diese Ergebnisse noch verbessern zu können.

Zum einen ordnet Twitter seinen Nutzern mehr als 350 verschiedene Interessen zu, die zweistufig kategorisiert sind und von Erziehung über Geldanlage bis zu Fußball reichen. Wer beispielsweise einen neuen animierten Film über Hunde bewerben will, könnte dafür Animation (unter Film und Fernsehen), Cartoons (unter Hobbys und Interessen) sowie Hunde (unter Haustiere) auswählen.

Eine noch präzisere Auswahl von Nutzern soll ansprechbar sein mit der Vorgabe, dass die Zielgruppe über ähnliche Interessen verfügen soll wie die Follower eines bestimmten Nutzers. Dabei geht es nicht einfach darum, dessen eigene Follower anzusprechen. Wer etwa die nächste Tour einer Indie-Band promoten wolle, soll sich das passende Publikum mit verwandtem Musikgeschmack suchen können, indem er die Nutzernamen ähnlicher Bands vorgibt.

Laut Twitter wurde dieses „Interest Targeting“ für Promoted Tweets und Promoted Accounts mit einer ausgewählten Gruppe von Inserenten erfolgreich getestet. Einige hätten ihre Reichweite deutlich erhöht, andere kreative Wege gefunden, um eine besonders gezielte Auswahl von Nutzern anzusprechen. Durch die Bank hätten sie hohe Engagement-Raten erlebt, da sie Nutzer erreichten, die an ihren Inhalten interessiert waren. Um selbst noch mehr Inserenten zu gewinnen, senkt Twitter gleichzeitig das Mindestgebot seiner auktionsbasierten Werbung auf 1 Cent.

Auch Facebook bemüht sich mit einem neuen Werbeangebot darum, die auffällig ausbleibenden Einnahmen zu erhöhen. Ab der nächsten Woche will es Firmen ermöglichen, über seinen Service Kunden erneut anzusprechen, die bereits ihre Dienste genutzt haben. Der Datenabgleich soll über E-Mail-Adressen, Benutzerkennungen und Telefonnummern erfolgen.

Wie Inside Facebook bemerkte, wurde das Angebot bereits selektiv getestet und war kurzfristig über das Tool „Power Editor“ zugänglich. „Jegliche persönlich identifizierenden Informationen werden gehasht, bevor sie zu Facebook hochgeladen werden“, hieß es dazu. Facebook sichert außerdem zu, die von den Inserenten bereitgestellten Daten umgehend wieder zu löschen.

[mit Material von David Hamilton, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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