Google stellt sein TV-Anzeigengeschäft ein

Google will Google TV Ads einstellen, seinen fünf Jahre währenden Versuch, die Art der Vermarktung von Fernsehwerbung zu revolutionieren. Der Internetkonzern begründet diesen Schritt mit dem Trend, dass Nutzer Videoinhalte zunehmend auf Mobilgeräten konsumieren.

„Wir haben die harte Entscheidung getroffen, unser TV-Ads-Produkt in den kommenden Monaten einzustellen und das Team für andere Projekte bei Google einzusetzen“, schreibt Shishir Mehrotra, Vice President of Product bei Youtube, in einem Blogeintrag. „Wir werden uns künftig auf Videolösungen für unsere Kunden konzentrieren (wie Youtube, AdWords für Video und Werkzeuge zur Anzeigenauslieferung für Video-Publisher). Wie sehen auch Chancen darin, Nutzern beim Zugriff auf Webinhalte auf dem Fernseher zu helfen, mittels Produkten wie Google TV.“

Google hatte TV Ads 2007 gestartet, um Fernsehwerbung online zu vermarkten. Kunden konnten über die Plattform Videoanzeigen auf Googles Site hochladen und anschließend entscheiden, wie viel sie pro Anzeigenabruf zahlen wollen. Der Marktplatz bot neben der Wahl der Sender und Ausstrahlungszeiten auch Monitoring des Erfolgs. Dazu wertete Google mit Settop-Boxen gesammelte Daten aus.

Die TV-Werbeplattform stieß jedoch nicht auf so viel Interesse wie andere Bereiche von Googles Anzeigennetzwerk. Das Unternehmen führte sie dennoch bis heute weiter, nachdem es 2009 schon aus der Vermarktung von Printanzeigen und Radiowerbung ausgestiegen war.

Zuletzt hatte Google auf Google TV gehofft, um das TV-Ads-Angebot anzukurbeln. Doch der Versuch, Internet mit traditionellem Fernsehen zu verknüpfen, gestaltet sich schwieriger als erwartet. Nach einem holprigen Start ist Google nach wie vor damit beschäftigt, die großen Medienanstalten von Google TV zu überzeugen. Im September soll Google TV in Form einer Settop-Box von Sony auch nach Deutschland kommen.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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