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TomorrowNow-Prozess: Oracle geht in Berufung

Der Urheberrechtsstreit zwischen Oracle und SAP geht in die nächste Runde. Der amerikanische Softwarekonzern gibt sich mit dem Anfang August vereinbarten Schadenersatz von 306 Millionen Dollar nicht zufrieden. Um eine höhere Entschädigung durchzusetzen, hat Oracle ein Berufungsgericht in San Francisco angerufen.

Ein SAP-Sprecher bestätigte den Berufungsantrag. Dem Mannheimer Morgen sagte er: „Wir sind enttäuscht, dass Oracle diesen Rechtsstreit weiter hinauszieht. Wir hatten uns auf eine vernünftige Regelung geeinigt, denn wir glauben, dass dieser Fall schon lange genug andauert.“

Oracle hatte 2007 gegen das Walldorfer Unternehmen geklagt. Dessen Tochter TomorrowNow soll illegal Software kopiert und gespeichert haben. 2010 hatte ein Geschworenengericht Oracle 1,3 Milliarden Dollar zugesprochen. Die zuständige Richterin Phyllis Hamilton kassierte das Urteil später ein und reduzierte den Betrag auf 272 Millionen Dollar.

SAP übernahm 2010 öffentlich die Verantwortung für die von TomorrowNow begangenen Urheberrechtsverletzungen. Danach ging es in dem Prozess nur noch um die Höhe der zu zahlenden Entschädigung. Nach Ansicht von SAP steht Oracle Schadenersatz auf Basis tatsächlich entstandener Kosten zu, die die Anwälte des Walldorfer Konzerns auf 28 Millionen Dollar bezifferten. Oracle hatte einen Schaden von 1,7 Milliarden Dollar geltend gemacht.

Das Verfahren vor einem Berufungsgericht kann sich nach Einschätzung der Agentur Reuters zwei Jahre hinziehen. Laut Mannheimer Morgen hofft SAP noch auf ein vorzeitiges Ende der Auseinandersetzung mit Oracle. „Wir sind weiterhin bestrebt, diesen Rechtsstreit zum Abschluss zu bringen“, ergänzte der Sprecher.

[mit Material von Spandas Lui, ZDNet.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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