Ericsson gilt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters als aussichtsreichster Kandidat für den Kauf der Business-Support-Systems-Sparte (BSS) von Nokia Siemens Networks (NSN). Die Schweden, die Anfang des Jahres ihren 50-Prozent-Anteil am gemeinsamen Handy-Joint-Venture an Sony verkauft hatten, sollen aber nicht die einzigen Interessenten sein.
Wie Reuters unter Berufung auf Dow Jones Newswires meldet, hat auch der US-Netzwerkausrüster Amdocs ein Auge auf die NSN-Tochter geworfen. Diese ist auf die Optimierung von Geschäftsprozessen spezialisiert und bietet unter anderem E-Commerce-Lösungen für Mobilfunk- sowie Telekomfirmen an. Weder NSN noch Ericsson und Amdocs wollten den Bericht kommentieren.
Im Rahmen eines weltweiten Restrukturierungsplans will NSN bis Ende nächsten Jahres Kosten in Höhe von einer Milliarde Euro einsparen. Das schwächelnde Gemeinschaftsunternehmen von Nokia und Siemens prüft schon seit längerem, welche Vermögenswerte es durch einen Verkauf zu Geld machen kann. Dazu gehört angeblich auch die BSS-Sparte.
Im November 2011 hatte NSN angekündigt, bis Ende 2013 seinen weltweiten Personalbestand um knapp ein Viertel zu reduzieren. Das entspricht rund 17.000 Stellen. In Deutschland wollte es ursprünglich 2900 der 9000 Arbeitsplätze abbauen. Mittlerweile befindet sich das Unternehmen aber in Verhandlungen mit Gewerkschaften, sodass sich die Zahl noch ändern kann.
NSN hat seit der Gründung im April 2007 keinen Gewinn gemacht. Ende 2013 läuft die Kooperation zwischen Nokia und Siemens aus.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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