Oracle hat angekündigt, dass es weiterhin Support für HP-Server auf Basis von Intels Itanium-Architektur leisten wird. Damit kommt es einem kürzlich bestätigten Urteil im Itanium-Streit von Anfang August nach, das zugunsten von Hewlett-Packard ausfiel.
Aulöser des Rechtsstreits war Oracles Ankündigung vom März 2011 gewesen, die Entwicklung neuer Software-Versionen für Itanium-Prozessoren einzustellen. Beispielsweise wollte es die für Anfang 2013 geplante Version 12c seiner Datenbank nicht mehr mit Itanium-Support anbieten.
Jetzt rudert das Unternehmen in einer knapp formulierten Mitteilung zurück: „Ein Richter hat kürzlich entschieden, dass Oracle vertraglich verpflichtet ist, seine Software weiterhin auf Itanium-Rechner zu portieren, solange HP Itanium-Computer verkauft. Daher wird Oracle die jüngsten Versionen seiner Datenbank und anderer Software gemäß des Urteils des Richters für HPs Itanium-Computer bereitstellen.“ Die Itanium-Versionen sollen etwa nach demselben Zeitplan erscheinen wie Oracles Software für IBMs Power Systems.
HP reichte seine Klage im Juni 2011 ein, weil Oracle wenige Monate zuvor die Entwicklung von Software für Itanium-CPUs aufgegeben hatte. Das Softwareunternehmen begründete den Schritt damit, dass Intel selbst nicht mehr hinter der Architektur stehe. HP wiederum warf Oracle vor, es wolle sich bewusst gegenüber dem Wettbewerb seitens HP abschotten und dessen Kunden schaden. Es unterstellte Oracle zudem, die Itanium-Unterstützung aufgrund der Übernahme von Sun Microsystems und dessen Servergeschäft eingestellt zu haben.
Anfang August stellte der zuständige Richter James Kleinberg fest, dass seit 2010 eine Vereinbarung zwischen HP und Oracle zum Itanium-Support besteht. Darin verpflichtet sich Oracle, seine Produkte weiter für HPs Itanium-Server anzubieten. Demnach konnte Oracle nicht alleine entscheiden, den Support einzustellen.
In der abschließenden Urteilsbegründung heißt es: „Oracles Verpflichtung, seine Produkte für HPs Itanium-basierte Server-Plattformen anzubieten, besteht, bis HP den Verkauf von Itanium-Servern einstellt.“ Die Vereinbarung decke alle neuen Versionen von allen Software-Produkten ab, die Oracle am 20. September 2010 angeboten habe. Das betreffe die Datenbanken und andere wichtige Enterprise-Lösungen. Erst in einer nächsten Verhandlungsrunde soll geklärt werden, ob Oracle den Vertrag mit HP tatsächlich verletzt hat und es deswegen Schadenersatz zahlen muss.
Oracle hat bereits Beschwerde gegen das Urteil eingelegt. Gleichzeitig kündigte es aber an, sich während einer Berufungsverhandlung jeder gerichtlichen Verfügung zur Fortführung des Itanium-Supports zu beugen.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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