Apple steht nach Informationen des Wall Street Journal vor der Einführung eines Streamingdiensts für Musik im Stil von Pandora oder Spotify. Die Ergänzung für iTunes soll ausschließlich auf Apples eigener Hardware laufen, also auf iPhone und iPad, sagt die Quelle der US-Zeitung.
Allerdings sollen Lizenzverhandlungen mit der Musikindustrie erst seit kurzem laufen. Selbst wenn es zu einer Einigung komme, werde sich die Einführung dadurch wohl noch um Monate hinziehen. Die Finanzierung soll durch Anzeigen ermöglicht werden, wie bei Pandora. Apple passe seine Plattform iAd an diese Kommunikationsform an. Sie ist für Werbung auf iPhone und iPad bestimmt.
Auch Pandoras iPhone-App nutzt iAd. Das seit Juni 2011 börsennotierte Webradio konnte aufgrund der hohen Lizenzgebühren für digitale Musik aber bisher noch in keinem Quartal einen Gewinn melden. Zuletzt standen 5,4 Millionen Dollar Verlust bei 101,3 Millionen Dollar Umsatz zu Buche. Apples Pläne sehen aber laut der WSJ-Quelle mehr Interaktionsmöglichkeiten für die Anwender vor.
Weltweit steigt der Umsatz mit Musik-Streaming in diesem Jahr um 40 Prozent. Dies besagen Zahlen von Strategy Analytics. Das ist ein fünfmal so starkes Wachstum wie bei den Downloads aus Online-Angeboten wie Apples App Store, die in diesem Jahr um 8,5 Prozent zulegen sollen.
Analyst Ed Barton kommentiert, dass seiner Meinung nach immer mehr Menschen „Zugänglichkeit und Verfügbarkeit höher einschätzen als den tatsächlichen Besitz digitaler Musik. Wenn auch Downloads noch fast 80 Prozent der Online-Umsätze mit Musik ausmachen, reift dieser Markt doch stark, und die Ausgaben flachen in allen Schlüsselbereichen ab. Vor allem Streamingdienste wie Spotify und Pandora werden das Wachstum in den nächsten Jahren antreiben“. Die Möglichkeit, eine bestehende Bibliothek in der Cloud zu speichern, werde dies nur beschleunigen. Demnach ist es für Apple trotz 400 Millionen iTunes-Nutzern langfristig unumgänglich, auch bei Streaming aktiv zu werden.
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