Categories: MobileSmartphone

Analyst: Blackberrys fliegen aus Retail-Shops

Mobilfunkhändler in den USA bauen offenbar ihre Lagerbestände an Blackberry-Smartphones ab und bestellen bei Research In Motion keine neuen Geräte. Das haben Stichproben des Pacific-Crest-Analysten James Faucette im Einzelhandel ergeben. „Die Blackberry-Verkäufe haben sich im August gegenüber Juli im Wesentlichen nicht verändert, aber wir haben im Vergleich zum Vormonat deutlich geringere Lagermengen festgestellt“, sagte Faucette in einem Interview mit All Things Digital.

Der Analyst schätzt, dass die Abverkaufsquote von Blackberry-Smartphones im Vergleich zum Jahresbeginn um 80 Prozent zurückgegangen ist. „Darüber hinaus haben wir herausgefunden, dass in vielen Shops von Mobilfunkanbietern seit einem Monat kein einziges Blackberry verkauft wurde.“

Es ist kein Geheimnis, dass RIM Probleme hat. Im Juni meldete das kanadische Unternehmen einen Quartalsverlust von 518 Millionen Dollar. Die Blackberry-Verkäufe brachen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41 Prozent auf 7,8 Millionen Stück ein.

Für eine Kehrtwende benötigt RIM auch die Hilfe der US-Mobilfunkprovider. Wie jeder andere Handyhersteller auch ist RIM darauf angewiesen, dass Firmen wie Verizon Wireless, AT&T und Sprint seine Produkte in ihren Geschäften bewerben und Kunden darauf aufmerksam machen. Sollten Faucettes Beobachtungen korrekt sein, scheint RIM die Unterstützung der großen US-Carrier zu verlieren.

Die Mobilfunkfirmen müssen der Verantwortung gegenüber ihren eigenen Anteilseignern gerecht werden und möglichst viele Mobiltelefone verkaufen. RIMs Blackberry-Smartphones sind aber derzeit bei Verbrauchern nicht beliebt. Also bleibt ihnen nichts anderes übrig, als beispielsweise auf das iPhone und Samsungs Galaxy-Produktreihe zu setzen.

RIM ist allerdings noch nicht bereit, aufzugeben. Das Unternehmen konzentriert sich nun auf Blackberry 10, die für 2013 angekündigte nächste Version seines Mobilbetriebssystems, um sein Geschäft wiederzubeleben. Faucette glaubt jedoch, dass es angesichts der Konkurrenz durch das neue iPhone sowie Googles Android für RIM immer schwerer wird, seine Ziele zu erreichen.

„Selbst wenn man davon ausgeht, dass Blackberry-10-Geräte pünktlich 2013 erhältlich sein werden, erwarten wir, dass sich der Konkurrenzdruck und die geringere Präsenz in den Regalen, die wir bei unseren Kontrollen festgestellt haben, langfristig negativ für das Unternehmen auswirken werden“, sagte Faucette im Gespräch mit All Things Digital.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

2 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

5 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

6 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

6 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

6 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

7 Tagen ago