Was All Things D schon Mitte Juni berichtete, hat Apple nun bestätigt: Das Musik-Netzwerk Ping wird am 30. September eingestellt. Einige Funktionen wie das Veröffentlichen von Musikempfehlungen und zuletzt getätigten Käufen auf Facebook oder Twitter wurden in das gestern vorgestellte iTunes 11 integriert.
Ein Apple-Vertreter erklärte, dass die von Nutzern in Ping erstellten Wiedergabelisten in Apples Playlist-Format iMixes für iTunes konvertiert werden. Allerdings verlieren Ping-Anwender alle ihre Follower und die Kontakte, denen sie gefolgt sind. Die Ping-Website leitet Besucher bereits jetzt zur iTunes-Startseite um, sodass man sich nicht mehr für den Service registrieren kann.
Steve Jobs hatte Ping im September 2010 als ein soziales Netz vorgestellt, das in Konkurrenz zu Facebook und Twitter treten sollte. Als „Social Network für Musik“ wurde es in iTunes 10 integriert und ist auch von mobilen Geräten aus nutzbar. Anders als Facebook und Twitter sprach Ping jedoch ausschließlich Musikliebhaber an: „Verfolge, was deine Freunde und Lieblingskünstler machen, welche Musik sie hören und laden und worüber man spricht.“ Apple hoffte offenbar auf vermehrte Einkäufe bei iTunes durch den Meinungsaustausch über Musik und versuchte auch kaum, das zu kaschieren.
Während der D10-Konferenz im Mai gab Apple-CEO Tim Cook unumwunden zu, dass sich Ping bis heute nicht durchsetzen konnte: „Ich glaube, die Kunden haben abgestimmt und gesagt, das ist etwas, in das ich nicht viel Energie stecken will.“ Er deutete schon damals das mögliche Aus für das Musik-Netzwerk an: „Werden wir es einstellen? Ich weiß es nicht, ich werde es mir ansehen.“
Die jetzige Entscheidung ist durchaus nachvollziehbar, weil Apple Twitter und Facebook tief in sein Mobilbetriebssystem integriert. Mit iOS 6 ist es nach einmaliger Anmeldung möglich, direkt aus dem Notification Center sowie Siri und Facebook unterstützten Apps wie Fotos, Safari und Karten heraus Beiträge zu veröffentlichen. Informationen der Facebook-Freunde sind damit bei allen iOS-Geräten auf dem neuesten Stand. Kontaktdetails werden bei jeder Änderung automatisch aktualisiert, Veranstaltungen und Geburtstage in den Kalender eingetragen. Inhalte aus dem App Store und iTunes lassen sich mit „Gefällt mir“ kennzeichnen, gleichzeitig sind die Empfehlungen der Freunde sichtbar.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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