Frankreich: Erstes Urteil gegen Filesharer seit Hadopi-Einführung

In Frankreich ist zum ersten Mal ein Nutzer nach dem Antipiraterie-Gesetz verurteilt worden, mit dem die Überwachungsbehörde Hadopi eingeführt wurde. Alain Prevost muss eine Strafe von 150 Euro zahlen, weil er seine Internetverbindung nicht abgesichert hatte und auf Warnungen nicht reagierte, dass über diese Leitung illegale Downloads vorgenommen würden. Dies berichtet Ars Technica.

Hadopi steht für „Haute Autorité pour la Diffusion des oeuvres et la Protection des Droits sur Internet“. Die Behörde wurde gegen erhebliche Widerstände und verfassungspolitischer Probleme eingerichtet, um die Zahl illegaler Downloads zu reduzieren und die Durchsetzung von Urheberrechtsansprüchen zu forcieren. Derzeit liegen aufgrund ihrer Ermittlungen weitere 13 Fälle Gerichten zur Entscheidung vor.

Schon im April hatte die Behörde gemeldet, die Zahl illegaler Downloads sei aufgrund ihrer Anstrengungen start zurückgegangen: Zwischen 1. Oktober 2010 und 1. Dezember 2011 haben 755.015 Anschlussinhaber wegen der Vorgänge über ihr Nutzerkonto mindestens eine Warnung von Hadopi erhalten. 25 Prozent der insgesamt von Hadopi versandten Nachrichten gingen an Personen, die bereits eine erste Warnung erhalten hatten. Die „Mehrzahl“ der Betroffenen habe sich dazu verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um ihren Zugangspunkt zu sichern oder die unerlaubte Nutzung von Peer-to-Peer-Angeboten darüber zu unterbinden, so Hadopi.

Genauere Zahlen finden sich ebenfalls bei Ars Technica. Laut der Zusammenfassung hat Hadopi bis heute 3 Millionen IP-Adressen ermittelt, von denen illegale Kopien heruntergeladen wurden. Sie versandte 1,15 Millionen Erstverwarnungen. 102.854 Anwender erhielten eine zweite Warnung. Davon ging an 340 eine dritte Warnung. Nur 30 hätten ihre Aktivitäten anschließend fortgesetzt, und davon habe Hadopi bisher 14 Fälle Gerichten übergeben.

[mit Material von Greg Sandoval, News.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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