Studie: Webentwickler vernachlässigen die Sicherheit

Analysten von Forrester kritisieren in einer aktuellen Studie das Sicherheitsbewusstsein von Web-Entwicklern. Rund die Hälfte der befragten Unternehmen in den USA und Europa habe seit dem vergangenen Jahr einen sicherheitsrelevanten Vorfall mit Web-Applikationen erlebt, heißt es. Die Folgen seien oft fatal, auch in finanzieller Hinsicht.

So gaben 18 Prozent der befragten Firmen an, durch ein Sicherheitsproblem mit einer Web-Applikation sei ihnen ein Schaden von 500.000 Dollar und mehr entstanden. Hintergrund ist nach den Erkenntnissen der Forrester-Analysten auch, dass kaum ein Unternehmen das Thema Web-Applikation mit einem ganzheitlichen Sicherheitsansatz angeht.

Hauptgründe sind der hohe Zeitdruck bei der Einführung der Applikationen, zu wenig Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Sicherheitsexperten sowie ein grundsätzlicher Mangel an effizienten Anreizen für mehr Sicherheit. So gaben 70 Prozent der befragten Firmen an, Entwickler-Leistungen nicht anhand sicherheitsrelevanter Parameter zu messen. 57 Prozent kommunizieren keine Sicherheitsanforderungen, an denen sich Qualitäts- und Sicherheitstests orientieren könnten.

Die Untersuchung hat auch ergeben, dass viele Entwicklerteams schlicht mit der Menge an Code kämpfen, die sie beständig produzieren. Auch deshalb gelinge es nicht, Security-Prozesse konsequent einzuhalten. Um in bessere Sicherheitstechnologien und –Prozesse zu investieren, fehlt in 71 Prozent der befragten Unternehmen das Geld. Gleichzeitig beklagen viele Entwickler aber fehlende Expertise, um solche Tools sinnvoll einsetzen zu können.

Für die Studie haben die Forrester-Analysten im Juli dieses Jahres 240 Entscheider aus dem Bereich Software-Entwicklung gefragt.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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