Google hat einen Dienst vorgestellt, der es Nutzern von „Feature Phones“ – also gewöhnlichen Handys – ermöglichen soll, E-Mails zu versenden und zu empfangen. Dies geschieht durch eine Umwandlung von SMS. Als erstes wird diese Möglichkeit in Ghana, Kenia und Nigeria verfügbar sein.
Der Associated Press zufolge läuft in Nigeria schon seit Juli eine Plakatwerbung für den Dienst. Der Empfang von Gmail-Nachrichten als SMS ist demnach kostenlos. Für den Versand zahlt der Anwender nur den üblichen SMS-Preis.
Als Hintergrund ist zu sehen, dass etwa eine Milliarde Afrikaner ein Handy nutzt, aber Internet-Zugang weit weniger verbreitet ist. Google will diese Nutzerbasis für seinen Webmail-Dienst Gmail sichern – mit der Perspektive, dass sich das Internet auch in Afrika zunehmend verbreitet und die Anwender dann bei ihren Gmail-Adressen bleiben.
„Wir wollen nicht einfach mit der Tür ins Haus fallen und uns umsehen, wie wir Gewinne einfahren“, sagte googles für Nigeria zuständiger Marketing-Manager Affiong Osuchukwu der AP. „Wir betrachten Afrika südlich der Sahara als Region, die Investitionen lohnt. Wir wissen, dass wir ressourcen und Zeit investieren müssen, um den Markt zu entwickeln, um dort langfristig Geschäfte zu machen.“
Für Google ist das Projekt kein völliges Neuland. 2009 hatte es mit der gemeinnützigen Grameen-Stiftung eine SMS-Abfrage zu den Themen Gesundheit, Landwirtschaft und Wetter in Uganda realisiert. Vergangenes Jahr führte es in mehreren afrikanischen Ländern einen Gmail SMS Chat ein, um die Telekommunikationspreise zu drücken. Partner war dabei France Telecom.
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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