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Größer, leichter und schneller: Apples iPhone 5 im Test

Das neue iPhone 5, auf das alle im Grunde seit 2010 gewartet haben, bringt die lange überfälligen Updates, ein größeres Display und das schnelle LTE in einem schnittigen neuen Outfit. Das neue Apple-Smartphone ist schön flach, sieht wie die bisherigen Modelle gut aus und liegt bequem in der Hand. Es gibt kaum etwas an Apples neuestem Smartphone, das nicht in irgendeiner Form verändert wurde. Es wurde komplett überarbeitet, wirkt aber dennoch gewohnt vertraut.

Es ist sicherlich nicht so futuristisch und nicht so eine Überraschung wie das iPhone 4 oder gar das allererste iPhone und wird den Smartphone-Markt sicherlich nicht grundlegend revolutionieren. Auch wird es von anderen, aktuellen Smartphones bei den einen oder anderen Features überboten. So sollten sich Interessenten, denen der Bildschirm nicht groß genug ist, alternativ das Samsung Galaxy S3 ansehen.

Wer aber bisher schon ein iPhone verwendet hat und zudem sich mit Apple TV, iPad und MacBook wohl in der Apple-Welt fühlt, wird sicher auch an dem neuen Gerät viel Gefallen finden. So hoch wie das MacBook in der Welt der Notebooks positioniert ist, so gehört auch auch das neue iPhone klar zu den Top 3 der Smartphones.

Das iPhone 5 wird in Deutschland ab 21. September in der 16-GByte-Version für 679 Euro verkauft. Die 32-GByte-Variante kostet bei Apple ohne SIM-Lock und vertragsfrei 789 Euro, die mit 64 GByte 899 Euro.

Design

Das im vergangenen Jahr vorgestellte iPhone 4S kam mit identischer Optik wie das 2010 vorgestellte iPhone 4, was bei einigen Anhänger zu Unmut führte. Dieses Mal hat Apple dem iPhone einen neuen Anstrich verpasst, genauer gesagt, es fast schon einer Generalüberholung unterzogen. So besteht die Rückseite jetzt vorwiegend aus Aluminium, das sich wie ein breiter Streifen über den Rücken zieht. Auch das ehemalige Stahlband, das das iPhone 4 und 4S seitlich ziert, ist jetzt einem Band aus Aluminium gewichen. Das Design erinnert nun stark an die Oberfläche des MacBook Pro und im Test hält es auch den alltäglichen Belastungen ohne Kratzer gut stand.

Die Rückseite des jetzt deutlich größeren iPhones besteht vorwiegend aus Aluminium und nicht mehr wie beim iPhone 4 aus Gorilla-Glas (Foto: CNET).
Obwohl das iPhone 5 jetzt deutlich größer ausfällt, ist es spürbar leichter. Es wiegt gerade einmal 112 Gramm – das iPhone 4S bringt im Vergleich dazu 140 Gramm auf die Waage. Die schlanke und leichte Bauweise ist auf einen Wechsel bei den verbauten Materialien wie beispielsweise Aluminium statt Glas und auf den Verzicht großer Komponenten wie den 30-Pin-Connector zurückzuführen. Der Wechsel von der Micro- zur Nano-SIM-Karte trägt dazu ebenso bei, sorgt als Nebeneffekt allerdings auch dafür, dass sich der Anwender bei einem Upgrade eine neue SIM-Karte besorgen muss.

Das iPhone 5 ist dünner als das 4S und nur noch 7,6 Millimeter tief. Im direkten Vergleich mit dem iPhone 4S ist der Unterschied deutlich zu erkennen. Das Design wirkt fast schon stabförmig, da das Gehäuse nicht breiter, dafür aber länger geworden ist. Wie auch beim Vorgänger zieht sich das Metallband um das Gehäuse, durch die gestreckte Form bleibt aber mehr Platz für das Display, dass jetzt 4 Zoll in der Diagonalen misst.

Beim iPhone 5 wurde der micro-SIM-Slot des iPhone 4 durch einen nano-SIM-Slot ersetzt (Foto: CNET).

Die Kanten des neuen iPhone fühlen sich jetzt anders an – nicht mehr so stark nach Metall, sondern eher nach Kunststoff und insgesamt weniger kühl.

Display

Es ist das erste Mal, dass Apple dem iPhone ein größeres Display spendiert: Es ist von 3,5 auf 4 Zoll gewachsen. Auch wenn der Unterschied nicht allzu groß ist, weiß man den zusätzlichen Platz schnell zu schätzen. Wie auch bei der Einführung des Retina-Displays merkt man spätestens dann, was man daran hat, wenn man plötzlich das Vorgängermodell wieder in den Händen hält. Die iPhone-Modelle 4S und 4 wirken dann im Vergleich nahezu klein. Der Effekt stellt sich freilich auch ein, wenn man ein Galaxy S III nutzt und dann das iPhone in der Hand hält.

Das größere Display bietet Platz für eine zusätzliche Reihe an Icons auf dem Home-Screen und durch das 16:9-Format verschwinden die schwarzen Balken beim Betrachten von Videos auf dem Smartphone. Auch wenn das Betrachten von Filmen nicht unbedingt zu den wichtigsten Einsatzszenarien gehören.

Apple hat nicht nur die Displaygröße verändert, sondern auch entsprechend die Auflösung angepasst. Horizontal ist die Pixelzahl mit 640 gleich geblieben, vertikal hat sie sich von 970 auf 1136 erhöht. Die Pixeldichte ist dabei mit 326 ppi gleich geblieben. Das ist mehr als beim Samsung Galaxy S3, obwohl das mit 4,8 Zoll noch größer ist.

Wie erwartet hat Apple Apps vorinstalliert, die den Extraplatz auch sinnvoll nutzen. Beispielsweise kann man sich jetzt in der Mail-App mit dem einzeiligen Preview-Text statt fünfeinhalb Nachrichten wie beim iPhone 4S jetzt sechseinhalb Messages anzeigen lassen.

Das iPhone 5 ist jetzt deutlich dünner als das 4S und bietet Platz für eine weitere App-Reihe (Foto: CNET)

Die aktuellen Apps nutzen jedoch nicht den ganzen Platz des 4-Zoll-Displays, zumindest solange nicht, bis sie ein Update erfahren, in dem der zusätzliche Platz berücksichtigt ist. Bis dahin laufen sie in der Mitte des Displays mit schwarzen Balken im oberen und unteren Bereich. Die bestehenden Apps funktionieren derzeit zwar problemlos, aber man registiert definitv den Unterschied. Wichtige Updates werden aber sicherlich nicht lange auf sich warten lassen.

Durch den gleich schmalen aber längeren Bildschirm ist es jetzt nicht mehr ganz so einfach, vom Home-Button bis nach oben alles mit einer Hand zu erreichen. Das iPhone 5 ist anders als noch der Vorgänger eher für die Bedienung mit beiden Händen ausgelegt. Diese Veränderung könnte Nutzer und auch App-Entwickler dazu veranlassen, aufs Querformat umzusteigen.

LTE

Apples neues iPhone unterstützt zwar den schnellen Datenfunk LTE, kann ihn aber bei vielen Netzbetreibern nur eingeschränkt oder überhaupt nicht nutzen. In Deutschland ist die schnelle Datenübertragung mit dem UMTS-Nachfolger sogar nur in Netzen der Telekom verfügbar. Kunden von O2 und Vodafone gehen hier leer aus. In den US-Netzen von Verizon und Sprint ist es nicht möglich, mit dem iPhone 5 gleichzeitig LTE zu nutzen und zu telefonieren.

Das Problem des von Apple in Europa angebotenen Modells liegt darin, dass das iPhone mit 1800 Megahertz nur zu einer der verfügbaren LTE-Frequenzen kompatibel ist. Diese wird lediglich von der Telekom und bislang in 60 Städten genutzt. Außerhalb dieser Städte oder in anderen Mobilfunknetzen ist die versprochene LTE-Bandbreite von bis zu 100 MBit/s nicht verfügbar. Zudem kostet LTE zusätzlich zu den nicht gerade günstigen Telekom-Tarifen zusätzlich knapp 10 Euro.

Kamera

Das iPhone 5 ist mit einer 8-Megapixel-Kamera ausgestattet – und bietet somit die gleiche Basisauflösung wie auch das iPhone 4S, auch wenn Apple daran noch kleine Verbesserungen vorgenommen hat. So liefert das neue iPhone eine höhere Qualität bei Aufnahmen mit schlechten Lichtverhältnissen und bietet eine bessere Bildstabilisierung bei Videoaufnahmen.

Das iPhone 5 liefert bei schlechteren Lichtverhältnissen bessere Resultate als der Vorgänger, und stellt jetzt auch Details dar, die beim 4S nicht zu erkennen waren (Foto: CNET)

Fotos, die in schwierigen oder schlechten Lichtverhältnissen aufgenommen werden, wirken besser als vorher, auch wenn sie grobkörniger sind als Bilder, die unter normalen, hellen Lichtverhältnissen erstellt werden. Mit dem iPhone 5 lassen sich schnell mehrere Aufnahmen in Folge erstellen.

Unter guten Lichtbedingungen liefert das iPhone 5 mit seiner 8-Megapixel-Kamera sehr gute Resultate (Foto: CNET).

Jetzt ist es auch möglich, während einer laufenden Videoaufnahme Fotos zu erstellen, aber leider nutzt das Feature dafür nicht die Kamera selbst, sondern zieht sich nur ein Einzelbild aus dem Videomaterial. Das hat ein anderes Seitenverhältnis zur Folge und bringt Einbußen bei der Bildqualität mit sich.

Neu ist auch der Panoramamodus, der allerdings mit einem Trick unter iOS 5 aktiviert werden konnte. Das Panoramabild wird aufgenommen, indem die Kamera im Portraitformat gehalten und langsam geschwenkt wird. Panorama-Apps sind an sich nicht neu, aber Apples Lösung ist einfacher zu bedienen und ausgefeilter. Die App selbst führt durch den Aufnahmeprozess, die Ergebnisse sehen gut aus, auch wenn die Bilder im Test leichte Artefakte aufweisen.

Im Panorama-Modus wird der Nutzer bequem durch das Aufnahme-Prozedere geleitet (Foto: CNET)

Auch die Frontkamera hat ein Update auf 720p erfahren, was zu besseren Ergebnissen sowohl bei verbesserten Fotoaufnahmen als auch bei Videos führt. Eine gute Nachricht für alle YouTube-Filmemacher.

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ZDNet.de Redaktion

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