Die Raspberry Pi Foundation teilt mit, dass sich der 27-Euro-PC nach einem jetzt erhältlichen Firmware-Upgrade um bis zu 50 Prozent übertakten lässt. Im Betriebssystem Debian Linux stehen nun fünf Overclocking-Voreinstellungen bereit. Wer sie nutzt, verliert – anders als sonst bei Prozessoren üblich – nicht die Garantie.
Auch bisher war ein Overclocking des gehäuselosen Rechnersystems technisch möglich, führte aber zum Garantieverlust, da sich die Lebensdauer des verwendeten Prozessors BCM2835 dadurch deutlich reduzieren kann. Für dieses Problem hat der Hersteller aber eine Lösung gefunden: „Wir freuen uns, dass das Verfahren, Turbo bei starker Aktivität einzuschalten und erst dann einzuschränken, wenn die Temperatur im BCM2835 85 Grad erreicht, dazu führt, dass sich die Lebensdauer des Prozessors nicht messbar reduziert“, schreibt Raspberry-Pi-Designer Eben Upton in einem Blogbeitrag.
Upton zufolge steigt die Leistung durch den 1 GHz schnellen Turbomodus bei Ganzzahlberechnungen um 52 Prozent, bei Fließkommaberechnungen um 64 Prozent und bei Speicherzugriffen um 55 Prozent. Nach der Software-Aktualisierung kann der Nutzer auch einsehen, wie nahe sein System dem Schwellenwert von 85 Grad schon ist. Neu sind außerdem standardmäßige W-Fi-Unterstützung und verbesserte Analog-Audio-Ausgabe.
Der Raspberry Pi war eigentlich für Schüler gedacht, die programmieren lernen sollen. Es hat sich aber schnell eine lebendige Community um den britischen Billigrechner gebildet. Zu ihren Entwicklungen zählen eine Supercomputer-Cluster aus Pi-Systemen und ein mit der Stimme kontrollierbarer Roboter-Arm.
[mit Material von Jon Yeomans, ZDNet.com]
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