Categories: SicherheitSoftware

Sophos stufte eigenes Antiviren-Update als Malware ein

Die Antiviren-Lösung Live Protection von Sophos war bei der Filterung von verdächtigen Dateien zuletzt etwas zu gründlich: Sie hat Updates für die eigene Software als Malware beurteilt. Dies gesteht Sophos in seinem Blog ein – und entschuldigt sich für die False Positives. Das Problem sei inzwischen behoben, heißt es auch.

Nicht nur Updates wurden demnach als Schädlinge gelöscht, sondern auch Dateien, die für das Programm wichtig sind. Das äußerte sich dadurch, dass das System nicht mehr aktualisieren konnte, weil die Update-Funktion in der Lösung selbst unter Quarantäne gestellt wurde. Viele Unternehmens- und Business-Computer waren von dem Bug betroffen; die Postfächer der Administratoren füllten sich mit Mails und Warnungen, dass eine Shh/Updater-B-Malware entdeckt worden sei.

Jetzt schreibt Sophos: „Wenn Sie Live Protection aktiviert haben, sollten diese Meldungen jetzt nicht mehr erscheinen, weil wir sie in der Live Protection Cloud als ’sauber‘ gekennzeichnet haben. Wenn Sie Live Protection nicht aktiviert haben, werden diese Meldungen aufhören, sobald javad-jd.ide heruntergeladen wurde.“

In einem Knowledge-Base-Artikel bestätigt Sophos auch, dass das Programm die eigenen Dateien als Malware kennzeichnete. „Wenn SUM sich nicht aktualisieren kann, hängt das möglicherweise damit zusammen, dass Dateien im Warehouse nicht dekodiert warden können, weil sie fälschlich als Shh/Update-B identifiziert wurden.“

Ob das Leck dazu geführt hat, das Hacker in der Lage waren, Schadcode auf die Systeme einzuspieln, teilt Sophos nicht mit. Unklar ist auch, ob Unternehmen dadurch ein höheres Sicherheitsrisiko hinnehmen mussten. Sicher ist jedoch, dass dieser Fehler bei vielen Anwendern für erheblichen Arbeitsaufwand gesorgt hat. Denn obwohl Sophos das Problem über ein weiteres Update wieder in den Griff bekommen hat, müssen die Administratoren dennoch manuell die betroffenen Systeme überprüfen.

Der Update-Mechanismus einer Virenlösung ist häufig Ziel von Hackern. Sie versuchen etwa, diese Komponente zu deaktivieren, um dann Schadprogramme einschleusen zu können.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago