App-Store-Klage: Amazon weist Apples Vorwurf der irreführenden Werbung zurück

Amazon hat im Streit mit Apple um die Nutzung des Begriffs „App Store“ einen Bundesrichter aufgefordert, Apples Vorwurf der irreführenden Werbung abzuweisen. Den Klagepunkt hatte der iPhone-Hersteller im November 2011 hinzugefügt. Amazon soll seit der Einführung seines Android-Tablets Kindle Fire in Anzeigen für das Gerät den Amazon Appstore for Android immer häufiger ohne den Zusatz „für Android“ bewerben.

In einem beim zuständigen Bezirksgericht in Oakland (Kalifornien) eingereichten Schriftsatz argumentiert Amazon, die Bezeichnung „App Store“ sei inzwischen ein Gattungsbegriff und könne deswegen nicht als irreführend angesehen werden. Das berichtet die Agentur Reuters unter Berufung auf die Gerichtsunterlagen.

„Apple wird vermutlich nicht behaupten, dass seine ehemaligen und aktuellen CEOs bei der Veröffentlichung von Quartalszahlen gegenüber Tausenden Investoren falsche Aussagen zu App Stores gemacht haben“, schreibt Amazon in seiner Eingabe. Es bezieht sich damit auf Fälle, in denen die CEOs Steve Jobs und Tim Cook die Online-Marktplätze der Apple-Konkurrenten öffentlich als „App Stores“ bezeichneten. „Im Gegenteil, der Begriff ‚App Store‘ wird in der Branche alltäglich benutzt, um Shops für den Verkauf von Apps zu beschreiben.“

Hintergrund ist eine im April 2011 von Apple eingereichte Klage. Es wirft Amazon vor, den Namen App Store, für den Apple 2008 Markenschutz beantragt hat, missbräuchlich zu nutzen. Das Unternehmen aus Cupertino beantragte eine einstweilige Verfügung gegen Amazon, um den Online-Händler eine weitere Verwendung des Begriffs zu untersagen.

Im Juli 2011 scheiterte Apple jedoch mit seiner Forderung. Nach Ansicht des Gerichts konnte Apple nicht nachweisen, dass eine Verwechslung der Marken beider Unternehmen wahrscheinlich sei. Es schloss sich aber auch nicht Amazons Einschätzung an, dass die Marke generisch sei und damit nicht geschützt werden könne. Die Hauptverhandlung beginnt im August 2013.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago