Der russische Suchmaschinenbetreiber Yandex hat einen eigenen Online-Shop für Android-Anwendungen entwickelt. Der Yandex.Store genannte Marktplatz soll Ende Oktober an den Start gehen und Nutzern eine Auswahl von fast 40.000 Apps bieten. Er ist damit eine Alternative zu Google Play und Amazons Appstore for Android.
Handyhersteller und Mobilfunkanbieter können den Store unter der Marke „Yandex“ oder einem eigenen Namen in ihre Geräte einbinden. Nach Angaben des Unternehmens ist der russische Provider MegaFon einer der ersten Partner.
Ähnlich wie die Konkurrenten behält Yandex eine Umsatzprovision von 30 Prozent ein. Darüber hinaus unterstützt der Shop In-App-Käufe und die Abrechnung über die Mobilfunkrechnung oder eine Kreditkarte.
Im Vergleich zu den Angeboten von Amazon und Google ist der Yandex.Store mit 40.000 Apps relativ klein. Googles Marktplatz Play, der auf den meisten Android-Geräten vorinstalliert ist, beinhaltet 675.000 Anwendungen. Die Zahl der heruntergeladenen Apps gibt Google inzwischen mit 25 Milliarden an.
Darüber hinaus hat Yandex einen neuen Browser vorgestellt, der Elemente von Chrome und Opera kombiniert. Er verwendet die Bedienoberfläche von Chromium – dem Open-Source Projekt von Chrome – und die Browser-Engine WebKit sowie Operas Turbo-Technologie. Letztere komprimiert Websites, um bei schlechten Internetverbindungen die Ladezeiten zu verkürzen.
Weitere wichtige Funktionen sind ein integrierter Übersetzungsdienst und die Safe-Browsing-Technik von Kaspersky Labs. „Wir haben einen cloudbasierten Browser entwickelt, der unsere besten Produkte und Dienste integriert und offen ist für andere Webentwickler“, sagte Arkady Volozh, Chef von Yandex.
Neben Yandex bietet auch dessen Rivale Mail.ru in Russland einen eigenen Browser an, der ebenfalls auf Chromium aufbaut. Beide Unternehmen versuchen, Nutzer für ihre zahlreichen Internetdienste zu gewinnen. Yandex betont jedoch, dass sich statt der eigenen Suchmaschine auch andere Suchanbieter voreinstellen lassen.
[mit Material von Don Reisinger, News.com, und David Meyer, ZDNet.com]
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