Am Eröffnungsabend der Konferenz Oracle OpenWorld 2012 hat CEO Larry Ellison in San Francisco mehrere neue Dienste vorgestellt. Im Mittelpunkt standen dabei die Pläne für eine neue Cloud-Infrastruktur mit eigens dafür entwickelter Hardware. Infrastructure-as-a-Service (IaaS) soll als dritte Ebene die bisherigen Angebote von Software-as-a-Service (SaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS) ergänzen.
„Unsere Kunden, die unsere SaaS- und PaaS-Lösungen nutzen, benötigen auch gewisse maßgeschneiderte Anwendungen und wollen einige ihrer vorhandenen Apps in die Cloud verlagern“, sagte Ellison. „Diesem Bedürfnis können wir nur entgegenkommen, indem wir Infrastructure-as-a-Service zusätzlich zu SaaS und PaaS anbieten.“
Die Oracle Cloud IaaS wird mit Oracles hauseigenen Systemen Exadata, Exalogic und Supercluster sowie in einem Infiniband-Netzwerk laufen. Als „primären Konkurrenten“ von Oracles Cloud nannte Ellison nicht IBM, sondern Amazon.com. Oracle biete damit dreistufige Cloud-Dienste an, während Amazon nur eine und Salesforce.com zwei Ebenen zu bieten hätten.
Als zweite wichtige Ankündigung stellte er die Oracle Private Cloud vor und beschrieb sie als eine Erweiterung der Oracle Cloud hinter der Firewall des Kunden. Oracle besitzt und verwaltet dabei die Infrastruktur auf Basis von Exalogic, Exadata und Supercluster. Die Infrastruktur wird im Rechenzentrum des Kunden und hinter der Firewall seines Unternehmens installiert. Der Kunde bezahlt monatliche Gebühren entsprechend seiner Nutzung, wobei Oracle bei Bedarf abrufbare Reservekapazitäten vorhalten will.
In der Oracle Private Cloud soll neben Kundenanwendungen alle Software von Oracle lauffähig sein. Neben Oracles Datenbank und seiner Fusion Middleware finden die E-Business-Suite, PeopleSoft sowie Siebel Unterstützung. „Die Oracle Private Cloud ist buchstäblich eine Erweiterung der Oracle Cloud“, versicherte der Oracle-Gründer. „Sie können keinen Unterschied erkennen.“
Die neue Version 12c der Oracle Database war laut Ellison über vier Jahre in der Entwicklung und stellt die „Software-Basis der Oracle Cloud“ dar. In ihr laufen „Pluggable Databases“ gleichzeitig in einem Container. „Diese Pluggable Databases sind weit effizienter als herkömmliche Datenbanken“, hob er hervor. Mehr Datenbanken sollen dabei mit deutlich weniger Hardware-Ressourcen auskommen.
Als Hardwarebasis kündigte Oracles CEO Exadata X3 an, die er als „In-Memory“-Maschine bezeichnete. Sie wurde entwickelt, um häufig abgerufene Daten ständig im Speicher zu halten, und soll sich besonders für die Verarbeitung von Online-Transaktionen und Data Warehousing eignen.
Exadata X3 (PDF) kann in einem Gehäuse bis zu 4 TByte DRAM und 22 TByte Flash-Speicher unterbringen. Mit den Festplatten wächst der insgesamt nutzbare Speicher auf 224 TByte. Larry Ellison nannte Exadata X3 den „schnellsten Business-Computer der Welt“. Die Preise beginnen bei rund 200.000 Dollar.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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