Opera hat eine erste Beta von Version 12.10 seines Desktop-Browsers veröffentlicht. Sie steht ab sofort für Windows, Mac und Linux zum Download bereit. Die Snapshot-Versionen liefen noch unter der Nummer 12.50, wie Operas Web Evangelist Bruce Lawson in einem Blogeintrag erklärt.
Zu den Neuerungen zählen Support für hochauflösende Bildschirme wie Apples Retina-Display und Googles Netzwerkprotokoll SPDY. Letzteres gilt als Nachfolger von Hypertext Transfer Protocol (HTTP). Es ist schneller und auch sicherer als dieses, da es SSL-Verschlüsselung für alle Verbindungen zum Standard macht. WebSocket, ein weiteres TCP-basiertes Netzwerkprotokoll für bidirektionale Verbindungen zwischen einer Webanwendung und einem Server, ist jetzt standardmäßig aktiviert, nachdem von Microsoft geäußerte Sicherheitsprobleme ausgeräumt sind.
Die neue Browser-Version soll sich zudem tiefer in das Betriebssystem integrieren. So unterstützt die Mac-Variante mit Mountain Lion eingeführte OS-Funktionen wie das Notification Center und das Teilen von Inhalten über soziale Netze. Unter Windows 7 und 8 lässt sich per Touchgesten Scrollen und Zoomen. Ein neues Farbprofil (ICC 4) soll dafür sorgen, dass Bilder genauso dargestellt werden, wie vom Fotografen beabsichtigt.
Entwickler profitieren von neuen Schnittstellen (APIs). Dazu zählt etwa die Context Menu API, mit der eine Erweiterung dem Rechtsklick-Menü neue Optionen hinzufügen kann. Hinzu kommen einen Resource Loader API, eine Screenshot API und eine aktualisierte Fassung der URL Filter API. Um die Sicherheit für Endnutzer zu erhöhen, erlaubt Opera standardmäßig nur die Installation von Erweiterungen, die von Opera getestet und gehostet wurden.
Neu ist auch Support für die Vollbild-Schnittstelle von HTML 5, die eine Darstellung von Videos, Spielen oder Webseiten auf dem gesamten Bildschirm ermöglicht. Opera spricht von einer „teilweisen“ Unterstützung, weil es statt der jüngsten Version der API vom Juli 2012 noch die Vorgängerfassung vom Februar nutzt. Ebenfalls teilweisen Support gibt es für die Page Visibility API. Durch sie weiß ein Tab, ob er momentan zu sehen ist oder nicht. Dadurch kann er bei Bedarf ressourcenhungrige Animationen oder Audio sowie Video pausieren, bis er wieder sichtbar ist.
Darüber hinaus unterstützt Opera 12.10 jetzt CSS-Style-Effekte wie Übergänge, Farbverläufe und Animationen ohne Präfix. In einer Übergangsphase ist außer bei Animationen auch das Präfix -o für Opera zulässig. Die Beta bietet ebenfalls Support für bestimmte Webkit-Präfixe. Lawsons Blogeintrag enthält eine komplette Liste. Eine Übersicht über alle Änderungen von Opera 12.10 gegenüber dem Vorgänger findet sich im offiziellen Changelog.
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