Klagen zu Facebooks Börsengang werden gesammelt verhandelt

Mehrere Dutzend Klagen, die nach dem pannenbehafteten Börsengang des Sozialen Netzes eingereicht wurden, soll ein Bundesrichter in New York zusammen verhandeln. Das beschloss ein siebenköpfiges Richtergremium und entsprach damit den Wünschen Facebooks. Viele Kläger hatten hingegen dafür plädiert, ihre Fälle in Kalifornien vor Gericht zu bringen.

Der Kurs der Facebook-Aktie ist seit dem Börsengang im Mai kontinuierlich abgedriftet und pendelt inzwischen um 22 Dollar. Sie hat damit rund 40 Prozent ihres Ausgabepreises von 38 Dollar verloren. Die eingereichten Klagen richten sich überwiegend gegen Facebook und die Investmentbank Morgan Stanley. Sie beschuldigen sie unter anderem, Informationen über geschäftliche Risiken nur einem ausgewählten Investorenkreis zugänglich gemacht zu haben. Acht der Klagen werfen der Technologiebörse Nasdaq vor, durch technische und andere Pannen die verlustreiche Kursentwicklung eingeleitet zu haben.

Es gehe zwar teilweise um unterschiedliche Vorwürfe, argumentierte das Richtergremium, aber auch um die gleichen Umstände und Tatsachen. Eine gesammelte Verhandlung sei auch sinnvoll, da der New Yorker Richter Robert Sweet bereits 26 Fälle rund um den Facebook-IPO vorliegen habe. Darüber hinaus seien beteiligte Emissionsbanken sowie die Nasdaq in New York ansässig.

„Wir sind erfreut, dass das zuständige Gremium unserem Antrag auf die Zuweisung dieser Fälle an den südlichen Bezirk von New York gefolgt ist“, sagte eine Facebook-Sprecherin. „Wie schon zuvor erklärt, halten wir diese Klagen für unbegründet und werden uns vehement gegen sie verteidigen.“

Ein Sprecher der Nasdaq übermittelte keine zeitnahe Stellungnahme. Die Börse hatte zuvor ihre grundsätzliche Bereitschaft erklärt, Anleger für Verluste zu entschädigen, die ihnen aufgrund technischer Probleme am ersten Handelstag entstanden.

Anhaltende Zweifel am Wert von Facebook löste vor allem aus, dass es sich vom schnellen und unumkehrbaren Trend zur mobilen Nutzung überraschen ließ. Das Unternehmen hat bis heute keinen überzeugenden Weg gefunden, mit der Nutzung seiner mobilen Produkte angemessene Werbeeinnahmen zu erzielen.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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