Ilari Nurmi, Vizepräsident für Produktmarketing bei Nokia, hat den finnischen Handyhersteller auf eigenen Wunsch verlassen. Wie die Agentur Reuters berichtet, war Nurmi zuletzt für Nokias Smartphone-Strategie verantwortlich. In einem Tweet bestätigte der Manager am Sonntag seinen Rücktritt.
„Ich habe Nokia verlassen“, schreibt Nurmi. „Ich bin für die fast 15 Jahre dort dankbar. Ich wünsche Nokia alles Gute und freue mich, das Lumia 920 zu erhalten, sobald es verfügbar ist.“
Unklar ist, warum Nurmi seinen Job bei Nokia gekündigt hat. Ein Nokia-Sprecher sagte auf Nachfrage von ZDNet.com lediglich, man „kommentiere interne Angelegenheiten nicht öffentlich.“ Auch Nurmis Tweet nennt keinen Grund für seine Demission. Reuters hingegen vermutet einen Zusammenhang mit der negativen Reaktion von Investoren auf die Vorstellung der neuen Nokia-Modelle Lumia 920 und 820 Anfang September.
Der Kurs der Nokia-Aktie war am Tag der Präsentation um fast 16 Prozent eingebrochen. Anleger waren offenbar davon enttäuscht, dass das Unternehmen weder Einführungstermine noch Preise für die beiden neuen Modelle genannt hatte. CEO Stephen Elop sagte nur eine fristgerechte Einführung in „ausgewählten Märkten“ zu. Auch Angaben zu technischen Details wie die Akkulaufzeit und die genaue Auflösung des als „HD+“ klassifizierten PureMotion-Displays blieb Nokia bei der Vorstellung schuldig.
Nurmi war aber auch dafür verantwortlich, dass bei der Veranstaltung gezeigtes Video- und Fotomaterial in Wahrheit nicht mit einem Lumia 920 gefilmt worden war, sondern mit einer anderen Kamera von einer professionellen Film-Crew. Nachdem The Verge den Schwindel aufgedeckt hatte, entschuldigte sich Nokia mit dem Eingeständnis, man habe die Kamera des neuen Smartphones „simuliert“.
Aktuelle Zahlen von Comscore zeigen, dass Nokia im wichtigen US-Markt weiter an Boden verliert. Die Marktforscher führen das Unternehmen weder bei Smartphones noch bei Standard-Handys in den Top 5. Windows Phone erreichte demnach zuletzt nur noch einen Marktanteil von 3,6 Prozent. Angeblich lieferte Nokia in den USA im Juli insgesamt lediglich 600.000 Mobiltelefone aus. Wie viele davon auch verkauft wurden, ist nicht bekannt.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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