Mit zahlreichen Benchmarktests, die das gesamte Leistungsspektrum abdecken, hat ZDNet das iPhone 5 in Sachen Performance überprüft. Für den Vergleich mit aktuellen Android-Smartphones dient das Samsung Galaxys S III, das gerade ein Update auf Android 4.1 Jelly Bean erhalten hat. Zudem bieten die Resultate von iPhone 4S und iPad 3 eine gute Vergleichsmöglichkeit.
Hat man sich ein neues Smartphone zugelegt, nimmt man als ersten Performanceindikator die Startzeit des Geräts wahr. Ein Gerätestart führt man allerdings so selten durch, dass dessen Dauer für die meisten Anwender kaum relevant sein dürfte. Nichtsdestotrotz zeigen sich anhand der Startzeit im Vergleich zu älteren Geräten, ob dem Hersteller Verbesserungen gelungen sind. Das iPhone 5 startet mit knapp 20 Sekunden deutlich flotter als sein direkter Vorgänger, der knapp 35 Sekunden verstreichen lässt. Gut 44 Sekunden lässt sich das iPad 3 für den Startvorgang Zeit. Das Samsung Galaxy S III ist mit knapp 23 Sekunden nur etwas langsamer als das iPhone 5
Geekbench ermittelt die Leistung anhand von vier Tests, die die Rechengeschwindigkeit des Prozessors mit Ganz- und Fließkommazahlen (Integer, FPU) und die Geschwindigkeit von Speichertransfers (Memory, Stream) ermitteln.
Für die Leistungsanalyse der iOS-Geräte ist der Benchmark durchaus geeignet. Bei einem Vergleich zu anderen Plattformen muss man allerdings Vorsicht walten lassen. Ergebnisse von Geekbench und auch anderen Testprogrammen, die nativ auf den jeweiligen Geräten laufen, können unter Umständen zu falschen Schlussfolgerungen führen. Gerade Geekbench muss man diesbezüglich kritisch betrachten. So hat beispielsweise in der Vergangenheit die Windows-Version anders als die Mac-Variante teilweise nicht alle CPU-Erweiterungen genutzt. Mit dem Resultat, dass unter Mac OS deutlich höhere Werte gemessen wurden.
Das Gesamtergebnis des Benchmarks zeigt, dass das iPhone 5 mehr als doppelt so schnell wie sein Vorgänger ist.
Passmark führt für die Leistungsanalyse ebenfalls mit vier Tests durch. Anders als Geekbench umfasst der Benchmark auch Verfahren zur Ermittlung der 2D- und 3D-Grafikperformance. Zudem untersucht er die I/O-Leistung des Disk-Subsystems. Das iPhone 5 liefert auch bei diesem Test sehr gute Ergebnisse. Gegenüber dem iPhone 4S ist es fast doppelt so schnell.
Auf den ersten Blick erscheint das Ergebnis des iPad 3 ungewöhnlich schlecht. Dies ist allerdings darauf zurückzuführen, dass die 3D-Tests mit der vom Gerät unterstützten Auflösung durchgeführt werden und hier das iPad 3 mit 2048 mal 1536 deutlich mehr Pixel bewegen muss als das iPhone 5 mit 1152 mal 640. Da in beiden Geräten die Grafikeinheit über ähnliche Leistungsdaten verfügen, erzielt das iPad aufgrund der höheren Auflösung ein deutlich schlechteres Ergebnis. Im Einzeltest 3D-Graphics kommt es auf 587 Punkte, während das iPhone 5 1752 Punkte erreicht. Andererseits spiegelt dieser Umstand die tatsächlich erlebte Performance wieder.
Ein anderes Bild zeigt sich, wenn man die 3D-Leistung anhand einer vorgegebenen Auflösung ermittelt. Bei diesem Verfahren erzielt das iPad 3 in etwa die Leistung des iPhone 5. Allerdings ist diese Erkenntnis in der Praxis kaum relevant, da die meisten 3D-Anwendungen mit der vom Gerät bereitgestellten Auflösung ablaufen. Und hier „leidet“ sozusagen das iPad 3 unter seiner Retina-Auflösung.
Moderne Webseiten verwenden für die Darstellung von Inhalten sehr häufig JavaScript. Daher gehören entsprechende Tests zum Pflichtprogramm einer Leistungsanalyse. Hierbei ist zu beachten, dass die ermittelten Ergebnisse nicht nur durch die Geräte-Hardware beeinflusst werden, sondern auch abhängig vom verwendeten Betriebssystem sind. Gewöhnlich arbeiten die Hersteller mit Hochdruck an der Verbesserung der im Betriebssystem integrierten JavaScript-Engine. Der Vergleich zum iPhone 4S mit iOS 5 offenbart diesen Sachverhalt. Während das Gerät mit iOS 5 im Browsermark ein Ergebnis von knapp 90.000 Punkten erzielt, kommt es mit iOS 6 auf über 100.000 Punkte.
Die beiden JavaScript-Benchmarks SunSpider und Futuremark Peacekeeper kann wiederum das iPhone 5 für sich entscheiden. Gegenüber dem iPhone 4S erzielt es in etwa die doppelte Performance. Das Android-Flaggschiff Samsung Galaxy S III erreicht nicht ganz die Leistung des iPhone 5.
Fazit
Alles in allem hat Apple in Sachen Performance beim iPhone 5 an den richtigen Stellschrauben gedreht. Das Gerät bietet in allen wesentlichen Bereichen sehr gute Leistungswerte und kann sich erheblich von seinem Vorgänger iPhone 4S absetzen. Im Vergleich zum Samsung Galaxy S III ist der Leistungsvorsprung allerdings nicht sehr groß. Im praktischen Einsatz dürften die meisten Anwender, abgesehen von 3D-Spielen, kaum relevante Performanceunterschiede zum Android-Flaggschiff ausmachen. Im Passmark-Test 2D-Graphics kann es sich sogar vor dem iPhone 5 platzieren.
Einen wesentlichen Anteil an der sehr guten Performance der Android-Smartphones trägt die neueste Version des Google-Betriebssystems. Mit Jelly Bean gehören Ruckler der Vergangenheit an – und das auch mit deutlich leistungsschwächeren Modellen als dem für diesen Vergleich herangezogenen Samsung Galaxy S III. Schade ist allerdings, dass nur die wenigsten Android-Anwender von der neuesten Entwicklung profitieren. Bisher haben nur wenige Hersteller Jelly Bean für ihre Geräte freigegeben. Der gesamte Update-Prozess der Android-Plattform ist viel zu langwierig und der Gerätesupport sehr kurz. Anders sieht dies bei Apple aus: Für das drei Jahre alte iPhone 3 GS steht auch die neueste iOS-Version zur Verfügung. Immerhin können technisch versierte Android-Fans Jelly-Bean-Images der Entwickler-Gemeinde nutzen. Wer den Aufwand einer nicht vom Hersteller stammenden Android-Version scheut, sollte sich ein Google-Smartphone anschaffen. Hierfür stehen erfahrungsgemäß die neuesten OS-Updates sehr schnell zur Verfügung.
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